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Schnell und pointiert - Erfolgreiche Kommunikation: Grundlagen des Übersetzens Deutsch-Englisch
Grundlagen des Übersetzens Deutsch-Englisch
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Sie werden sich vielleicht fragen, warum wir uns mit dem Thema "Übersetzen" beschäftigen. Meine einfache Antwort: Wenn Sie Englisch schreiben, ist Übersetzen genau das, was Sie ständig tun! Da unsere Muttersprache Deutsch ist, denken wir auch deutsch. Je weiter wir im Englischlernprozess drinstecken, desto weniger merken wir, dass wir übersetzen. Schulkindern merkt man zum Beispiel noch sehr stark an, dass sie ihre deutschsprachigen Ideen 1:1 in englische Sätze umwandeln. Da wir aber natürlich "englischer" schreiben möchten, möchte ich Sie an einige Übersetzungstechniken heranführen. Sie werden so lernen, die Sprache bewusster einzusetzen und ein Wörterbuch effektiver zu benutzen.
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Grundlagen des Übersetzens
Falls Sie schon einmal einen Text übersetzt haben, war sicherlich das erste Problem, was sich Ihnen gestellt hat: "Wie übersetze ich jetzt eigentlich? Wort für Wort? Nah am Text? Frei?"
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Allgemein gilt die Faustregel "So nah wie möglich, so frei wie nötig", das heißt: Bleiben Sie mit Ihrer Übersetzung so nah am Text, wie es geht, ohne etwas zu verfremden, aber nutzen Sie trotzdem die Freiheiten der anderen Sprache, um gegebenenfalls den Ausdruck an die Zielsprache anzupassen.
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Folgende Regeln sollten Sie beachten:
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Ihre Übersetzung sollte keine Fakten/Argumente/Inhalte hinzufügen, die im Originaltext nicht vorkommen.
In Ihrer Übersetzung sollten Sie nicht Ihre eigene Meinung mit einbringen (die steht im Original ja auch nicht drin, es sei denn, Sie übersetzen einen eigenen, subjektiven Text ins Englische).
Ihre Übersetzung sollte der Zielgruppe entsprechen, von der er gelesen wird (meist auch die gleiche Zielgruppe wie der Originaltext). Das heißt: Benutzen Sie eine authentische Sprache.
UND: Ihre Übersetzung darf keine Übersetzung sein.
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Der letzte Punkt klingt vielleicht komisch. Trotzdem macht er Sinn, wenn Sie folgendes bedenken: Der Leser Ihrer Übersetzung sollte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck bekommen, eine Übersetzung zu lesen.
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Wie können wir das verhindern? Wir müssen versuchen auf "Englisch" zu schreiben. "Ja, aber das tun wir doch!" werden Sie sagen. Schauen Sie sich bitte den folgenden Satz an, den ich aus einem Buch, welches sich tatsächlich auch mit Übersetzungen beschäftigt, zitieren möchte:
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Die Firma verfügt über zahlreiche Verbindungen auf dem britischen Markt.
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Nun hier ein Übersetzungsversuch:
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The company disposes over numerous connections on the British market.
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Klingt korrekt? Es ist korrekt. Grammatisch korrekt. Aber ein Engländer müsste den Satz mindestens zweimal lesen, um zu verstehen, worum es geht: Der Satz ist einfach viel zu umständlich formuliert. Das liegt daran, dass der Übersetzer den Satz Wort für Wort übersetzt hat. Eine schönere Übersetzung wäre zum Beispiel folgendes:
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The company has many connections on the British Market.
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oder auch
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The company is well-established on the British Market.
(Beispiele aus: Thurn-Mithoff/Cronin: Übersetzungshilfen. Logophon Verlag)
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Klingt doch viel eingängiger, oder? Der Übersetzer hat den Sinn des Satzes verstanden und ihn dann im Englischen etwas umformuliert, ohne grundlegend etwas am Sinn zu verändern. Das ist das Prinzip einer guten Übersetzung. An diese Technik möchte ich Sie in diesem Kapitel heranführen.
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Übersetzungsmethoden und -techniken
Lassen Sie uns erst einmal schauen, welche Übersetzungsstrategien es eigentlich grundlegend gibt.
Übersetzungsmethode 1: Wort für Wort
Wie Sie sich schon denken können, kann ich die WfW-Methode nicht empfehlen, da sie ein entscheidendes Manko hat: Jedes Wort einzeln für sich übersetzt macht nicht nur in der Gesamtheit meist keinen Sinn, sondern klingt gestelzt und unnatürlich. Bei dem Satz oben macht es grammatikalisch übrigens noch keine Probleme. Aber in vielen anderen grammatischen Bereichen gibt es große Unterschiede zwischen Deutsch und Englisch, die mit dieser Methode einfach nicht zu lösen sind.
Übersetzungsmethode 2: Satz für Satz
Diese Methode wird tatsächlich am häufigsten angewandt. Das macht auch wirklich Sinn: Der Satz wird von seinem Inhalt her betrachtet und dann der Zielsprache gemäß übersetzt. Man verändert an der einen Stelle vielleicht noch die Wortstellung, setzt die Zeitangabe ans Ende, stellt die adverbialen Bestimmungen um und man hat einen schön übersetzten Satz.
Das Manko dieser Methode: Wenn wir einen Text übersetzen, besteht dieser meist aus mehreren Sätzen. Betrachtet man die Sätze also streng einzeln, könnten sich inhaltliche Fehler einschleichen.
Übersetzungsmethode 3: All Inclusive
Als letztes möchte ich Ihnen die Methode vorstellen, die ich mit Ihnen durchführen möchte und die wir "All Inclusive" (AI) taufen. Die AI-Methode bezieht - wie der Name schon sagt - alle Aspekte mit in die Übersetzung ein und funktioniert folgendermaßen:
Sie lesen Ihren Originaltext mehrmals durch. Markieren Sie sich, falls nötig, besonders schwierig erscheinende Abschnitte mit einem Textmarker.
Verstehen Sie den Text! Machen Sie sich deutlich, worum es geht und welche Absicht der Autor verfolgt. Notieren Sie dies kurz in eigenen Worten auf einem Extra-Zettel.
Gehen Sie nun den Text noch einmal mit Ihrem "besten Freund", dem Wörterbuch, durch (näheres dazu weiter unten!) und schreiben Sie sich die Vokabeln direkt an den Rand des Originaltextes. So verhindern Sie, später beim Schreiben aus dem "Übersetzungsfluss" rauszukommen, weil Sie Wörter nachschlagen müssen.
Jetzt beginnt das Übersetzen! Und zwar zunächst in einem groben Entwurf mit der Satz-für-Satz-Methode!
Als nächstes überprüfen Sie Ihren Entwurf auf sachliche Richtigkeit, d.h. ob Sie inhaltlich und zielgruppenorientiert richtig übersetzt haben. Stellen Sie sich folgende Fragen: Habe ich alle inhaltlichen Aspekte abgedeckt? Verfolgt mein Text die gleiche Absicht wie der Originaltext? Benutze ich eine Sprache, die dem Leser gerecht wird?
Nun folgt die sprachliche Überarbeitung. Der Text darf weder deutsch klingen, noch nach einer Übersetzung. (Wie Sie das anstellen, erfahren Sie später im Workshop, wenn es um die Besonderheiten der englischen Sprache geht.) Das heißt: Zuletzt überprüfen Sie, ob sich der Text natürlich anhört. Oft kann es dabei hilfreich sein, Sätze zusammenzufassen oder gar aufzuteilen - natürlich immer so, dass der Sinn nicht verloren geht. Zur Überarbeitung gehört auch, eventuell Grammatik- oder Zeichensetzungsfehler zu korrigieren.
Wenn Sie das alles geschafft haben, dürfen Sie Ihren überarbeiteten Entwurf sauber abschreiben/abtippen. Sie haben es geschafft - Sie haben einen Text übersetzt!
Zugegeben: Die AI-Methode ist arbeitsintensiv. Allerdings übersetzen wir ja auch nicht jeden Tag längere Texte ins Englische. Und mit ein bisschen Übung und Routine wird das Übersetzen bald selbstverständlich für Sie werden. Übersetzen ist Gewöhnungssache - und dabei auch Gewöhnung an die andere Sprache.