Schnell, sicher und systematisch die richtigen Entscheidungen treffen

Arbeiten mit der Nutzwertanalyse

∅ 4.5 / 2 Bewertungen

Arbeiten mit der Nutzwertanalyse

Die Grundlage

In der Nutzwertanalyse werden alle Daten und Fakten in eine vergleichbare Form gebracht. Dies ist besonders wichtig bei "weichen" Kriterien wie der gute Ruf einer Firma oder die Zukunftsperspektive, die einer technischen Innovation zugetraut wird. Schrittweise erhalten die verschiedenen Entscheidungsoptionen durch die Analyse ihren Nutzwert, der klar herausstellt, welche Alternative schließlich den größten Nutzen für das Unternehmen bringt.

Der große Vorteil der Nutzwertanalyse liegt in der Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Entscheidungsfindung, denn alle wichtigen Einflussgrößen werden dokumentiert und bewertet.

Darüber hinaus werden die Kriterien und Argumente, die zur Entscheidung führen, einer genauen Prüfung unterzogen: Dies schafft Klarheit darüber, welche Fakten wirklich wichtig und maßgeblich sind; auch wird damit verhindert, dass wichtige Argumente vergessen werden. Und sie unterstützt die unternehmerische Intuition: Wird das gesunde Bauchempfinden des Entscheiders anhand der erarbeiteten Daten und Fakten untermauert, steigt die Erfolgswahrscheinlichkeit der Entscheidung deutlich an.

Erhält man im Gegensatz dazu mit der Nutzwertanalyse ein deutlich anderes Ergebnis als erwartet, so liefert dies Informationen, welche Gegenargumente eine genauere Prüfung wert sind - also eine wertvolle Absicherung vor Fehlentscheidungen.

Die Methode wurde in Deutschland von Christof Zangemeister publik gemacht. Sie wird als Entscheidungsgrundlage bei Projekten der öffentlichen Hand ebenso eingesetzt wie z.B. in Beratungsunternehmen oder in der Industrie.

Vorlage für Ihre Nutzwertanalyse

Für die Anwendung der Nutzwertanalyse steht Mitgliedern von akademie.de eine Excel-Vorlage zur Verfügung: Download (.xls, 42 kB).

Arbeiten mit der Nutzwertanalyse

Die Vorgehensweise wird mit dem folgenden Fallbeispiel verdeutlicht: Ein Unternehmen X hat einen Kunden akquiriert, der Niederlassungen in mehreren europäischen Ländern besitzt. Der Auftrag umfasst die Installation einer Hydraulikanlage, die von einem Unterlieferanten beschafft werden muss. Es gibt vier Lieferanten, die dafür in Frage kommen und unterschiedliche Angebote vorgelegt haben. Das geplante Projekt ist ein wichtiges Schlüsselprojekt, da das Unternehmen X eine Expansion ins europäische Ausland plant: Nach dem erfolgreichen ersten Schritt stehen weitere Projekte mit diesem Kunden zur Diskussion. Daher ist die Entscheidung, welcher Lieferant ausgewählt wird, von großer Bedeutung. Die Auswahl wird mit der Nutzwertanalyse durchgeführt:

Ziel formulieren

Formulieren Sie das Ziel: Dieser erste Schritt dient in erster Linie zur Dokumentation der Entscheidungsfindung. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn zu einem späteren Zeitpunkt die Erfahrungen aus dem Entscheidungsprozess weiter verwendet werden sollen.

Im vorgestellten Beispiel ist das Ziel die "Auswahl eines Lieferanten für die Hydraulikanlage der NEU GmbH".

Entscheidungsalternativen

Legen Sie die Entscheidungsalternativen fest: Nun sind alle in Frage kommenden Alternativen zu benennen. Im genannten Beispielfall sind es die verschiedenen Lieferanten, die sich in der engeren Auswahl befinden, wie im Beispiel die Firma A, B, C und D.

Die Analyse wird immer dann eingesetzt, wenn es um Auswahlentscheidungen geht, z.B. in welche neue Anlage investiert, welcher neue Mitarbeiter eingestellt oder ob ein Auftrag ganz fremd vergeben werden soll, teilweise oder gar nicht. Bei den möglichen Alternativen muss es sich immer um echte Alternativen zueinander handeln, da die Mischung von Zielen nicht anhand der Nutzwerte gemessen werden kann!

Achtung: Nichts zu unternehmen, also den Status quo beizubehalten, ist eine Möglichkeit, die häufig übersehen wird - z.B., wenn verschiedene Zukunftspläne bewertet werden, oder wenn es darum geht, zwischen verschiedenen Marketingstrategien zu entscheiden.