Sponsoren finden: Sponsoring und Fundraising für Vereine

Viele Vereine wissen gar nicht, dass sie auch selbst etwas anzubieten haben - und sich daher möglichen Geldgebern gar nicht "anbiedern" müssen! Es hat sich in den Köpfen vieler Vorstände verfestigt, dass ihre Vereinsarbeit angeblich ohne die staatliche Förderung nicht machbar wäre. Die Möglichkeiten sich sponsern zu lassen, haben viele noch gar nicht erkannt.

Sponsoring funktioniert langfristig nur, wenn es einen einigermaßen gerechten Ausgleich von Geben und Nehmen gibt. Deshalb sollten sich die Vereine, die unterstützt werden wollen, sehr sorgfältig überlegen, was sie denn anzubieten haben außer ihrer Vereinsarbeit. Solche Angebote von Seiten der Vereine könnten sein:

• Nennung der Sponsoren zu Beginn der Veranstaltung in einer Begrüßungsansprache oder in den Vereinversammlungen - eventuell mit einer Gelegenheit für einen Unternehmensvertreter, kurz das Wort zu ergreifen.

• Auf dem Programmzettel werden diese Kurzansprachen erwähnt - das Programm wird außerdem in der Zeitung abgedruckt!

• Abdruck des Namens des Sponsors auf den Programmzettels, Eintrittskarten und insbesondere Werbeplakaten mit Zusatz-Informationen im Programmheft.

• Freikarten und Sonderkarten für Betriebsangehörige sowie Lieferanten und Kunden, Erwähnung des Sponsors in Ankündigungen, bei Versammlungen, Aufhängen von Plakaten mit kleinen Hinweisen usw.

• Verkauf von Programmheften oder Trikots mit prominenten Unterschriften.

• Sponsoringplakate für Einzelhandelsgeschäfte in der regionalen Umgebung.

• Auflistung der Sponsoren im Internet

GEMA-freie Musik-, Vortrags- oder Text-CDs für Senioreneinrichtungen, Krankenhäuser, Buchläden und Schulen (Es muss allerdings zu diesem Zweck ein Freistellungsantrag bei der GEMA in München gestellt werden - Tel: 089-48003-00).

In der Umgebung einer Schule könnten die Geschäftsleute einen Aufkleber bekommen, dass sie im Jahre 2007 zum Beispiel den "Verein zur Förderung der Stadtschule in Musterhausen". Wahrscheinlich werden sich viele Eltern der Schulkinder aus der Nachbarschaft mit ihren Einkäufen an diesen Aufklebern orientieren und diese Geschäfte bevorzugen. Viele werden dies auch in der Familie und im Bekanntenkreis weitersagen.

Der zu sponsernde Betrag darf nicht zu hoch sein: Wenn 1.000 Eltern von Schulkindern pro Monat jeweils 100 Euro in der Nachbarschaft ausgeben, ist dies ein Einkaufsvolumen von 1.200.000 Euro im Jahr, das sich auf vielleicht zwanzig Geschäfte verteilt. Jedes Geschäft hätte daran einen Umsatzanteil von durchschnittlich 60.000 Euro; davon ein Prozent Sponsoring-Beitrag wären 600 Euro jährlich; multipliziert mit 20 Geschäften wären das immerhin 12.000 Euro mögliche Sponsoring-Einnahmen für den Schulverein im Jahr!

Außerdem könnten die Einzelhändler zusätzliche Umsätze erzielen, weil sie ihren Sponsorenbeitrag für den Verein werblich herausstellen. Am Ende erzielen sie auf diese Weise einen viel höheren zusätzlichen Umsatz, vielleicht 100.000 Euro. Die dafür zu zahlenden Sponsoring-Gebühr würde dann nur etwas über ein halbes Prozent betragen.

Zugleich würde damit auch der Verein ebenfalls mehr Aufmerksamkeit gewinnen. Die Menschen würden sich den Termin von Vereinsveranstaltungen merken und vermehrt Eintrittsgelder bezahlen. So kann allmählich eine positive Mundpropaganda entstehen, von der alle Beteiligten einen Vorteil haben.

Eine weitere interessante Gegenleistung von Sport- oder Musikvereinen könnte zum Beispiel darin bestehen, dass sie

• bei innerbetrieblichen Festveranstaltungen als musikalischer Hintergrund auftreten oder einen Wettkampf durchführen

• im Betrieb des Sponsors Unterricht für Musikinstrumente, Chorgesang oder sportliche Fitness-Programme anbieten

• eine Betriebs-Sportgruppe oder ein Firmen-Orchester aufbauen helfen

• Ausstellungen von alten Musikinstrumenten oder Sportgeräten unterstützen

• ein innerbetriebliches Konzert oder eine Sportgruppe organisieren.

Auf besonderes Interesse wird es beim Sponsor stoßen, wenn er durch die Musik ein Stückchen "Unsterblichkeit" bekommt beispielsweise indem eine Improvisation oder ein kleines Vorspiel oder ein Zwischenstück nach dem Sponsor benannt wird und daher auch unbedingt im Programmheft und in der Einladung erwähnt werden muss.

Eine interessante Werbemöglichkeit wäre es auch, den Namen eines Unternehmens mit Hilfe von Stabreimen mit der Vereinsarbeit in Verbindung zu bringen, beispielsweise: