Profilieren geht über studieren: Berufsprofilierung für Akademikerinnen und Akademiker
Person und Profession sinnvoll verbinden - was kann das für Sie bedeuten?: Ihre Lernbiographie schreiben
Ihre Lernbiographie schreiben
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Die Ausgangsposition für die Profilierung ist die Bestandsaufnahme. Eine gute Möglichkeit hierfür ist es, die eigene Lernbiographie aufzuschreiben.
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Das Ziel ist es, Ihre persönlichen Kenntnisse, Fähigkeiten, Erfahrungen, Kompetenzen, Talente, Qualifikationen aus allen Lebensbereichen zu sammeln und zu dokumentieren.
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Systematisch zur Lernbiographie
Sie gehen am liebsten systematisch vor? Dann legen Sie Ihre Lernbiographie so an:
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Im ersten Schritt schreiben Sie auf, was Sie können.
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Ob Sie chronologisch (auch möglich: in 5-Jahres-Schritten) vorgehen oder nach den Lernorten, also nach den verschiedenen räumlichen und thematischen Kontexten, in denen sich diese Lernprozesse abspielten, ist unwichtig - Hauptsache, Sie erfassen alles:
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die Interessen und die Hobbys, denen Sie in Ihrer Freizeit nachgehen,
Kenntnisse und Fähigkeiten aus Elternhaus und Familie,
aus Ehrenamt, Vereinen, aus sozialen, politischen, kulturellen Engagements,
Sprachkenntnisse,
Studium, Examina,
Praktika, Jobs, Erwerbstätigkeit,
besondere persönliche Situationen, die Sie gut bewältigt haben,
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- also einfach alles.
Einfach alles - das ist das Entscheidende. Denn gelernt haben Sie nicht nur in der Schule oder im Cello-Unterricht, sondern auch
bei der Betreuung der jüngeren Geschwister,
im Kanuverein,
beim Organisieren des Zelturlaubs oder
als Ihre Eltern sich trennten.
Sie haben das bisher vielleicht nicht so gesehen, aber es sind Fähigkeiten - und diese sollen Sie benennen! Gehen Sie in Gedanken Ihr Leben durch, betrachten Sie die verschiedenen Lebenszusammenhänge, die vielfältigen Lernorte, nehmen Sie wahr, was Sie gelernt haben, rekonstruieren Sie Ihre Lernleistungen, würdigen Sie sie.
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Lassen Sie sich Zeit damit! Legen Sie einen Ordner an, in den Sie z. B. für jedes Lebensjahr ein Blatt einlegen, das Sie dann systematisch füllen. Überarbeiten Sie Ihre Lernbiographie so lange, bis Sie sicher sind, dass sie in Stichworten alles enthält, was wesentlich ist.
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In einem zweiten Arbeitsschritt bewerten Sie Ihre Lernbiographie, und zwar aus zwei Perspektiven.
Betrachten Sie Ihre Dokumentation und fragen Sie sich:
Was von all dem kann ich besonders gut?
Was tue ich besonders gern?
Wobei bin ich besonders motiviert,
was macht mich besonders glücklich,
wobei fühle ich mich besonders erfüllt?
Achten Sie bei dieser Auswahl nicht darauf, ob die eine Tätigkeit und die andere Fähigkeit irgendwie zusammenpassen, sondern suchen Sie ganz einfach Ihre "Rosinen" heraus - aber mehr als 5 bis 7 sollten es am Ende nicht sein. Auch hier sollten Sie mehrfach Ihre Lernbiographie durchgehen, um schließlich eine wirklich stimmige Liste zu bekommen.
Um Ihre Auswahl durch die Prüfung aus einer anderen Perspektive noch klarer zu machen, stellen Sie sich vor, Sie fragen Ihre/n beste/n Freund/in, Ihre Geschwister oder einen anderen nahestehenden Menschen, der Sie besonders gut kennt: Was würde sie oder er sagen, was Sie besonders gut können, worin Sie besonders motiviert sind, was Sie besonders gern tun, was Sie glücklich macht?
Wenn das Ergebnis dieses Durchgangs Ihre eigene Auswahl bestätigt - wunderbar! Wenn Sie ins Nachdenken kommen und sich Irritationen zeigen, gehen Sie ihnen nach und prüfen Sie Ihre Auswahl erneut.
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Kreativ zur Lernbiographie
Wenn Sie gern kreativ vorgehen, machen Sie eine Erzählung aus Ihrer Lernbiographie.
Alles, was für die systematische Darstellung gilt, berücksichtigen Sie natürlich ebenfalls. Aber Sie strukturieren anders, Sie beschreiben Ihre Blätter vielleicht nicht längs, sondern quer.
Sie brauchen eine Zeitachse, das können mal einzelne Jahre und mal 5-Jahres-Schritte sein, je nachdem, was Sie aufschreiben wollen von Ihrem Geburtsjahr bis heute. Sie folgen Ihrem Lebenslauf und orientieren sich dabei an Orten, Menschen und Erfahrungen, die für Sie bedeutsam waren. Wo haben Sie Ihre Kindheit verbracht, welche prägenden Erfahrungen nahmen Sie aus diesen ersten Jahren mit? Was haben Sie beim Umzug in eine andere Stadt neues hinzugewonnen, was haben Sie verloren? Welche Menschen waren in X-Stadt für Sie wichtig - die Musiklehrerin, die Ihre Eltern überredet hat, Sie Schlagzeug lernen zu lassen; die philosophischen Dialoge, die Sie mit dem Vater eines Freundes beim Schachspielen führten; die Nachbarsfamilie mit den fünf Kindern, bei der Sie, das Einzelkind, Streitkultur lernten?
Erinnern Sie sich, was Sie in diesem oder jenem Jahr getan haben, das Spuren hinterlassen hat, welche Fächer (und warum) Sie in der Schule besonders mochten, warum Sie das Tennisspielen sein ließen und lieber im Achter mitgerudert sind? Die Reise nach Peru nach dem Abitur, das soziale Jahr in einer Werkstätte für geistig Behinderte, das Engagement als Wahlkampfhelferin für die XY-Partei - wie haben diese Erfahrungen Sie geprägt?
Welche Gefühle, Eindrücke, Erfahrungen damals waren so intensiv, dass Sie sich heute noch daran erinnern - woran liegt das? Was haben Sie damals gelernt?
Immer wieder haben Sie die Erfahrung gemacht, dass Geschwister und Freunde in schwierigen Situation das Gespräch mit Ihnen gesucht haben - was haben gerade sie Ihnen geben können?
Sie haben während der Semesterferien immer wieder auf internationalen Messen gearbeitet - was hat Sie daran begeistert?
Was war das Thema Ihrer Dissertation, warum haben Sie es gewählt? Welche Tagung hat Sie motiviert, in den Forschungsbereich Z einzusteigen? Ziehen sich eher Einzelkämpfer-Erfahrungen durch Ihre Biographie oder waren Sie immer schon ein Teamplayer?
Schreiben Sie auf, entlang der Jahre, der Orte, der Personen, was Sie geprägt hat, und vergessen Sie natürlich nicht die "klassischen" Daten und Fakten wie Studium, Ausbildung, Sprachkurse, Examina, Jobs und Berufserfahrungen.
Auch für die kreative Version der Lernbiographie gilt: Gehen Sie sie mehrfach durch, um sicher zu gehen, dass Sie nichts Wichtiges vergessen haben. Und wenn Ihnen Worte nicht ausreichen, gestalten Sie Ihre Lernbiographie zusätzlich mit Fotos, Zeichnungen oder Symbolen.
In einem zweiten Arbeitsschritt bewerten Sie Ihre Lernbiographie, und zwar aus zwei Perspektiven. Betrachten Sie Ihre Dokumentation und fragen Sie sich: Was von all dem kann ich besonders gut? Was tue ich besonders gern? Wobei bin ich besonders motiviert, was macht mich besonders glücklich, wobei fühle ich mich besonders erfüllt?
Achten Sie bei dieser Auswahl nicht darauf, ob die eine Tätigkeit und die andere Fähigkeit irgendwie zusammenpassen, sondern suchen Sie ganz einfach Ihre "Rosinen" heraus - aber mehr als 5 bis 7 sollten es am Ende nicht sein. Auch hier sollten Sie mehrfach Ihre Lernbiographie durchgehen, um schließlich eine wirklich stimmige Liste zu bekommen.
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Um Ihre Auswahl durch die Prüfung aus einer anderen Perspektive noch klarer zu machen, stellen Sie sich vor, Sie fragen Ihre beste Freundin, Ihren Bruder oder einen anderen nahestehenden Menschen, der Sie besonders gut kennt: Was würde sie oder er sagen, was Sie besonders gut können, worin Sie besonders motiviert sind, was Sie besonders gern tun, was Sie glücklich macht? Wenn das Ergebnis dieses Durchgangs Ihre eigene Auswahl bestätigt - wunderbar! Wenn Sie ins Nachdenken kommen und sich Irritationen zeigen, gehen Sie ihnen nach und prüfen Sie Ihre Auswahl erneut.