Dispo- und Überziehungskredit

Die meisten Bankkunden wissen gar nicht, wie viel sie jährlich tatsächlich für ihren Dispo-Kredit zahlen. Die Bank rechnet diese Zinsen nämlich monatlich oder quartalsweise in kleinen Beträgen ab. Diese fallen auch deshalb oft nicht auf auf, da die Zinsabbuchungen nur in den Kontoauszügen erscheinen - die viele Kunden nicht gründlich genug durchsehen.

Wenn auch bei Ihnen der Dispo eine Rolle spielt, sollten Sie zunächst den tatsächlichen Finanzschaden ermitteln, der Ihnen durch den Dispo entsteht. Dazu addieren Sie die abgebuchten Dispozinsen oder Überziehungszinsen der Kontoauszüge für Ihre Giro-, Broker- und Kreditkartenkonten der letzten 12 Monate. Jetzt wissen Sie, wie viel Euro Sie insgesamt für überteuerte Zinsen pro Jahr bei den Banken lassen.

Der Verzicht auf den Dispo erbringt eine Spitzenrendite: Betrachten Sie die Verringerung Ihres Dispos einfach als optimalste Form der Kapitalanlage. Wenn Sie in die Abtragung Ihres Dispos investieren, ersparen Sie sich die entsprechenden Dispo-Zinsen in Höhe von 10 Prozent und mehr. Wo erhalten Sie sonst eine Rendite in dieser Höhe?

Wie oben beschrieben, versuchen die Banken subtil - und damit zumeist erfolgreich -, ihre Kunden von der "Finanzdroge" Dispokredit abhängig zu machen, da ihnen diese besonders hohe Gewinne einbringt. Wie Sie sich aus der Dispofalle befreien, hängt von der individuellen Situation ab. Als Faustregel gilt, den Dispo-Verfügungsrahmen für Girokonto und Kreditkarte zu kündigen. Schreiben Sie also Ihrer Bank:

Wenn Sie eine Kreditkarte mit Dispo-Rahmen besitzen, schreiben Sie Ihrem Kreditkarteninstitut dementsprechend:

Überprüfen Sie auch, ob Sie überhaupt eine Kreditkarte benötigen.

Mit den Musterschreiben haben Sie sich aus der Dispofalle der Banken befreit. Sollten Ihnen jetzt noch Zweifel kommen, denken Sie neben den Zinsverlusten daran, dass Ihnen die Banken beim Dispo im Ernstfall bei Arbeitslosigkeit oder anderen Einkommensausfällen die rote Karte zeigen werden. Mit dem Dispo gefährden Sie also nur Ihre Vorsorge. Nehmen Sie sich vor, dass Sie ab jetzt alles tun werden, um keine Wucherzinsen mehr an die Banken zu zahlen.

Falls Sie Ihre Konten in den nächsten Wochen wegen laufender Zahlungen nicht im Plus halten können, sollten Sie die nachstehend genannten Möglichkeiten nutzen, damit Sie auf den Dispo verzichten können.