WordPress: Inhalte veröffentlichen

Die Arbeit mit den Seiten (Pages)

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Die Arbeit mit den Seiten (Pages)

Worin unterscheiden sich Beiträge und Seiten (Pages)?

In WordPress haben Sie zwei Möglichkeiten, Inhalte zu publizieren: Beiträge und Seiten (Pages). Doch worin unterscheiden sich die beiden?

Wenn Sie sich die Unterseiten "Neuer Beitrag" und "Neue Seite" genauer ansehen, vor allem die Bereiche unterhalb und neben der Textbox, wo man den Inhalt eingibt, werden Ihnen einige Unterschiede auffallen. Folgende Module sehen Sie, wenn Sie einen Blog-Beitrag verfassen möchten:

  • Veröffentlichen – Hier können Sie den Status eines Artikels und seine "Sichtbarkeit" bestimmen (öffentlich evtl. sogar "sticky" (permanent auf der Startseite), passwortgeschützt, privat) oder den Veröffentlichungszeitpunkt festlegen.

  • Formatvorlage – Hier können Sie eine Vorlage für Ihren Artikel auswählen. Die verfügbaren Vorlagen sind abhängig von dem Theme, das Sie nutzen.

  • Kategorien – Den neuen Artikel können Sie in eine oder mehrere Kategorien einordnen oder eine neue Kategorie erstellen.

  • Schlagwörter – Hiermit haben Sie die Möglichkeit, den Blog-Artikel zu verschlagworten.

  • Beitragsbild – In diesem Modul können sie ein Artikelbild festlegen.

  • Auszug – Hier können Sie eine Kurzfassung des Artikels eintragen. Dies ist vor allem für Newsfeeds interessant, denn hiermit wird dort der Artikel beschrieben. Zudem besteht die Möglichkeit, an bestimmten Stellen (z. B. auf einer Übersichtsseite) die Beiträge auszugsweise darzustellen. Dabei schneidet WordPress einen Artikel nach 55 Wörtern ab oder nutzt ihre Kurzfassung.

  • Trackbacks senden – hier kann man Trackbacks senden. Was Trackbacks und Pingbacks sind, erfahren Sie u. a. in den Wikipedia-Artikeln.

  • Benutzerdefinierte Felder – Hier können Sie Schlüssel und die passenden Werte dazu definieren, die Sie dann später im Weblog darstellen können. Ein möglicher Schlüssel wäre z. B. "Wetter" und der Wert dazu wäre "Es regnet" oder "Momentan lese ich:" als Schlüssel und "Der Herr der Ringe" als Wert.

  • Diskussion – Hier bestimmen Sie, ob bei dem jeweiligen Artikel Kommentare erlaubt sind – unabhängig von den Generaleinstellungen – und ob andere Weblogs auf Ihren Artikel einen Ping- bzw. Trackback senden dürfen. Hat ein Artikel bereits Kommentare, werden diese hier seit der Version 2.7 auch angezeigt.

  • Kommentare – Hier werden die Kommentare zum jeweiligen Artikel aufgelistet – falls welche vorhanden sind.

  • Titelform – Hier können Sie, unabhängig von Ihren Einstellungen der Permalinkstruktur, den Tag %postname% verändern.

  • Autor – Sind im Blog mehrere Benutzer registriert, wird hier der Autor des Artikels angezeigt.

  • Revisionen - Wurde der Artikel bereits gespeichert, werden hier die vorhandenen Versionen aufgelistet.

Folgende Module sieht man unter/neben der Textbox wenn man eine Seite verfassen möchte:

  • Veröffentlichen – s. o. (außer "sticky")

  • Attribute – Dieses Modul enthält die folgenden Einstellungsmöglichkeiten: Eltern – Hiermit können Sie die Seiten verschachteln bzw. hierarchisch anordnen indem Sie übergeordnete und untergeordnete Seiten bestimmen. Template – Sie können verschiedene Seiten-Templates erstellen und diese einzelnen Seiten zuweisen. Reihenfolge – Hiermit können Sie eine explizite Seiten-Reihenfolge bei der Ausgabe in der Navigation bestimmen, wenn Ihnen z. B. die alphabetische oder chronologische Sortierung nicht zusagt.

  • Beitragsbild – s. o.

  • Benutzerdefinierte Felder – s. o.

  • Diskussion – s. o.

  • Kommentare – s.o.

  • Titelform – s. o.

  • Seitenautor – s. o.

  • Revisionen – s. o.

Anmerkung

Seit der Version 2.7 können Sie die (meisten) Module ein- und ausblenden, indem Sie den Link "Optionen einblenden" betätigen und dort die entsprechenden Module anwählen. Sie können die einzelnen Module zudem per Drag & Drop nach eigenem Belieben platzieren oder sie minimieren bzw. expandieren (ein- und ausklappen).
Seit der Version 2.8 können Sie zudem auswählen, in wie vielen Spalten Sie die Module angezeigt bekommen möchten.

Im Gegensatz zu den Beiträgen befinden sich die Seiten nicht in dem "Blog-Kreislauf". Dadurch erscheint der Inhalt der Seiten auch nicht im Newsfeed. Die Seiten wurden eingeführt um statische Informationen (Impressum, Kontaktdaten etc.) unterzubringen und erst seit der Version 2.5 sind die Pages auch durch die wordpress-eigene Suchfunktion durchsuchbar.

Aufgabe: Frage zur Selbstprüfung

Nennen Sie vier Unterschiede zwischen Pages (Seiten) und den Blog-Beiträgen.

Die Realisierung der Seiten-Struktur

Sie erinnern sich, ich habe Sie im ersten Teil des Kurses gebeten, sich Gedanken über die Seitenstruktur zu machen. Ich habe mir für meine WordPress-Installation auch eine Seitenstruktur ausgedacht. Sie wird insgesamt neun Seiten umfassen und bildet eine durchschnittliche, kleine Unternehmensseite ab:

  • Startseite

  • Über uns
    Das Team
    Das Equipment
    Die Kundenstimmen

  • LeistungenLokalRegionalInternationalWas bedeutet Bio?Aktuelle Angebote

  • Impressum

Der Fall ist klar, es handelt sich hier um eine Bio-Metzgerei :-), die nicht nur lokal, sondern auch überregional und international tätig ist. Als erstes wird es darum gehen, die übergeordneten Seiten zu erstellen. Die Startseite haben wir bereits und auch die Seite für die Aktuellen Angebote (Blog-Seite). Daher werden wir im nächsten Schritt den Seiten "Über uns", "Leistungen" und "Impressum" widmen.

Tipp:

Nicht zu Letzt seit dem Buch " Website Boosting 2.0" weiß man, dass sich die Besucher mittlerweile daran gewöhnt haben, im Impressum nicht nur die rechtlichen Hinweise, sondern auch die Kontaktdaten und/oder ein Kontaktformular vorzufinden. Daher ist es nicht zwingend notwendig, eine separate Seite mit Kontaktmöglichkeiten zu erstellen.

Klicken Sie entweder im Menü auf „Seiten/Erstellen“ oder in der Admin-Bar auf "+ Neu/Seite" und erstellen Sie die oben genannten Haupt- bzw. die übergeordneten Seiten aus Ihrer Struktur.

Seiten löschen

Wenn Sie WordPress frisch installieren, generiert die Installationsroutine automatisch einen Blog-Beitrag, einen Kommentar und eine Seite mit dem Namen "Beispiel-Seite". Sie können diese Seite ruhig löschen unter "Seiten/Alle Seiten". Dort klicken Sie einfach auf den Link mit dem Namen "Papierkorb". Eine andere Möglichkeit ist, die Checkbox links neben dem Titel zu aktivieren und dann in dem Drop-Down-Feld "Aktion wählen" "In den Papierkorb legen" auszuwählen. Dies bietet sich besonders dann an, wenn Sie mehrere Seiten auf einmal löschen möchten. Bestätigen müssen Sie diese Aktion noch mit dem Button "Übernehmen".

Aktivieren Sie die Checkbox im Tabellenkopf oder –fuß, werden automatisch alle Checkboxen selektiert.

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Illustration 3: Eine bestehende Seite löschen

Seiten, Beiträge und Kommentare werden durch das Verschieben in den Papierkorb nicht direkt gelöscht. Sie können diese über die entsprechenden Links aufrufen und wiederherstellen. Bei einer Standard-Installation werden jedoch alle Objekte, die sich im Papierkorb befinden nach 30 Tagen gelöscht.

Seiten umbenennen

Wenn Sie im ersten Kursteil schon eine Blog-Seite mit dem Namen Blog erstellt haben, möchten Sie diese nun vielleicht in „Aktuelle Angebote“ umbenennen.

Rufen Sie also die Blog-Seite zur Bearbeitung auf.

Ändern Sie dort den Titel und auch den Permalink, indem Sie auf den Bearbeiten-Link klicken und den Text entsprechend anpassen.

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Illustration 4: Den Permalink anpassen

Permalink anpassen

Allerdings gibt es einige Sachen zu beachten:

Keine Umlaute: Vom Einsatz von Sonderzeichen und Umlauten sollten Sie Abstand nehmen, da nicht alle Browser Sonderzeichen in der URL unterstützen. Wenn Sie in der Titelform einen Umlaut unterbringen wollen, dann am besten als oe , ue , ae und ss (anstatt ß).

Wenn Sie einen Titel mit Umlauten haben, wandelt WordPress diese seit der WordPress-Version 3.6 automatisch um, wenn der Permalink generiert wird. Beim händischen, also nachträglichen, Ändern müssen Sie allerdings selbst dran denken.

Keine Leerzeichen: Leerzeichen sind problematisch, weil beim Aufrufen einer Adresse mit einem Leerzeichen der Browser diese "Lücke" mit Sonderzeichen ersetzt: Aus www.domain.de/meine datei.html wird in den meisten Browsern www.domain.de/meine%20datei.html . Das ist unleserlich, für unerfahrene Benutzer verwirrend und im Endeffekt auch nicht schön.

Vorsicht bei Großschreibung: Mit Großschreibung sollten Sie auch vorsichtig sein, denn auf Linux-Servern wird sehr wohl zwischen meine-datei.html und Meine-Datei.html unterschieden.

Unterstriche vermeiden: Erlaubt sind Unterstriche zwar, z. B. mein_erster_artikel , aber die Unterstriche haben ein Problem: Verweise bzw. Links sind im Web standardmäßig unterstrichen, dadurch ist dann unter Umständen den Unterstrich in der Adresse verdeckt - und unerfahrene Benutzer könnten denken, dass dort ein Leerzeichen ist. Daher hat sich aus meiner Erfahrung der Einsatz von Bindestrichen (fälschlicherweise oft als Minus tituliert) in den Webadressen (URL) bewährt und zwar überall dort, wo ein Leerzeichen oder ein Bindestrich im Klartext stehen würde.

mein-erster-richtiger-artikel.html oder www.wordpress-buch.de

ist doch leserlicher und aussagekräftiger als

meinersterrichtigerartikel.html oder www.wordpressbuch.de

Das nachträgliche Ändern der Titelform und damit auch der URL sollten Sie nach der Veröffentlichung eines Artikels allerdings gut überdenken. WordPress erstellt zwar eine Weiterleitung, so dass die Seiten und Artikel weiterhin erreichbar sind, aber aus Gründen der Suchmaschinenoptimierung sollte man dies nicht zu häufig und in großem Umfang durchführen.

Seit der Version 2.7 gibt es zudem das Modul "Titelform der Seite". Es zeigt Ihnen die Titelform auch dann an, wenn Sie bei den Permalinks keine sprechende URL ausgewählt haben.

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Illustration 5: Das Modul "Titelform"

Hier können Sie die Titelform z. B. auch ändern bzw. vorgeben, wenn Sie eine Seite verfassen. Die genaue Permalinkstruktur wird Ihnen nämlich manchmal erst zeitverzögert angezeigt.

Die Reihenfolge der Pages ändern

Nun sind die übergeordneten Seiten erstellt und in meinem Fall schaut es in der Seitenverwaltung folgendermaßen aus:

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Illustration 6: Die Hauptseiten wurden erstellt

Wenn ich jetzt in das Frontend wechsle, dann sehen Sie die Auflistung der Pages in der oberen (horizontalen) Menüleiste:

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Illustration 7: Die Auflistung der Seiten

Was Ihnen direkt auffällt (evtl. schon im Backend), ist die Tatsache, dass die Seiten (Pages) alphabetisch aufgelistet werden. Das kann manchmal gewünscht und auch von Vorteil sein, aber nicht in unserem Fall. Es ist schließlich nicht sinnvoll, das Impressum vor der Seite mit den Leistungen aufzulisten.

Sie haben jetzt zwei Möglichkeiten, die Reihenfolge der Pages anzupassen. Zum einen könnten Sie diese Sortierung im Code ändern, doch das ist momentan nicht notwendig. Zum einen werden Sie im vierten Kursteil einiges zum Thema WordPress-Themes lernen und zum anderen gibt es eine Möglichkeit, die Auflistung der Pages aus dem Adminbereich heraus anzupassen. Wechseln Sie dafür in den Bearbeitungsmodus der Seite, indem Sie auf den Verweis "Bearbeiten" klicken und schauen Sie sich den "Reihenfolge"-Bereich in dem Modul "Attribute" an:

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Illustration 8: Die Reihenfolge der Seiten

Standardmäßig bekommen alle erstellen Seiten den Wert Null, welcher auch gleichzeitig der "höchste" Wert in der Rangfolge ist. Wenn Sie also eine individuelle Reihenfolge der Pages in der Sidebar wünschen, müssen Sie hier entsprechende Werte eintragen, wobei gilt, je höher die Zahl, umso niedriger ihr Rang. So würde in meinem Beispiel die Reihenfolge aussehen:

Seitenname

Wert

Startseite

0

Über uns

1

Leistungen

2

Aktuelle Angebote

3

Impressum

4

Seit der Version 2.7 können Sie diese Änderungen nicht nur im Bearbeitungsmodus jeder einzelnen Seite vornehmen, sondern auch komfortabler auf der Übersichtseite.

Per Mouse-Over-Effekt erscheinen dort die folgenden Links:

  • Bearbeiten – Führt Sie in den Bearbeiten-Modus eines Artikels wie ein Klick auf den Verlinkten Seitentitel.

  • QuickEdit – Ermöglicht Ihnen das komfortable Bearbeiten einiger wichtiger Eigenschaften einer Seite (Titel, Attribute, Status etc.).

  • Papierkorb – Verschiebt die betreffende Seite in den Papierkorb.

  • Ansehen – Zeigt Ihnen die Seite im Frontend.

Klicken Sie also einfach auf den Link "QuickEdit" der jeweiligen Seite. Und nehmen Sie die Änderung der Reihenfolge vor.

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Illustration 9: QuickEdit

Nun habe ich entsprechend der gewünschten Reihenfolge den Seiten die jeweiligen Werte zugewiesen:

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Illustration 10: Die neue Reihenfolge

Wie Sie aus der oberen Abbildung sehen können, weist die Auflistung der Pages nun die gewünschte Reihenfolge auf. Auch im Backend erscheinen die Seiten (nach einer Aktualisierung der Seite) nun in der neu zugewiesenen Reihenfolge.

Tipp:

Da es passieren kann, dass Sie neue Unterseiten erstellen, die dann z. B. mitten in der Reihenfolge eingefügt werden sollen, hat sich nach meiner Erfahrung ausgezahlt, die Reihenfolge nicht in Einer-Schritten (0,1,2 etc.) sondern in Zweier- oder sogar Dreier-Schritten (0,3,6 etc.) zu machen. So haben Sie Puffer für zukünftige Unterseiten.

Unterseiten verschachteln

Jetzt geht es darum, die Unterseiten zu erstellen und sie den jeweiligen Eltern- bzw. Hauptseiten zuzuweisen. Erstellen Sie die Pages wie gehabt. Die einzige Änderung, die Sie bei einer Verschachtelung vornehmen müssen, befindet sich wiederum im Modul "Attribute":

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Illustration 11: Die übergeordnete Seite bestimmen

Auch diese Änderung können Sie über den Link "Quick Edit" in der Seitenübersicht vornehmen.

Wenn man mein Beispiel der Seitenstruktur übernimmt, sieht es nach der Vollendung der Arbeit im Bereich der "Seiten bearbeiten" folgendermaßen aus:

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Illustration 12: Die hierarchische Struktur der Seiten

Falls Sie die Sortierung der Seiten über QuickEdit vornehmen, kann es sein, dass sich Ihre Änderungen nicht sofort zeigen, obwohl Sie den Button "Aktualisieren" angeklickt haben. Sollte dies der Fall sein laden Sie die Seite in Ihrem Browser neu.

Und folgendermaßen sieht es im Frontend aus:

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Illustration 13: Die hierarchische Struktur der Seiten im Frontend

Bezüglich der Verschachtelung der Seiten möchte ich Ihnen zwei Hinweise auf den Weg geben. Wie schon im ersten Kursteil angemerkt, sollten Sie vermeiden, die Seiten zu stark zu verschachteln. Im oberen Beispiel sehen Sie eine Verschachtelung auf zwei Ebenen, Sie sollten nach Möglichkeit auf eine tiefere Verschachtelung verzichten. Bei zu vielen Verschachtelungen wird die Site für den Besucher unübersichtlich und für Sie als Webmaster schwerer zu pflegen.

Der zweite Hinweis betrifft die Reihenfolge der Auflistung der Unterseiten. Hier gilt das gleiche wie für die Hauptseiten, allerdings nur innerhalb der jeweiligen Eltern-Seite. Im Klartext heißt das, egal wie hoch oder niedrig die Reihenfolge-Zahl der Unterseite auch ist, Sie wird immer hinter ihrer eigenen Eltern-Seite erscheinen. Ist an sich logisch, ich wollte es dennoch aus Gründen der Vollständigkeit erwähnen.

Aufgabe: Fragen zur Selbstprüfung

  1. Nach welchen Möglichkeiten kann man die Ausgabe der Pages sortieren?

  2. Wo kann ich die Reihenfolge der Pages bestimmen und worauf muss ich da achten?

  3. Kann man die Pages verschachteln und wie gehe ich dabei vor?