Erste-Hilfe-Koffer Unternehmenskrise
Warnsignale und typische Krisenmerkmale: Warnsignale
Warnsignale
Auf dieser Seite
Mit Bild
Eine Unternehmenskrise kündigt sich an. Nur nicht immer mit dem "Paukenschlag", den keiner mehr überhören kann, sondern viel lieber ganz leise, schleichend. Von daher fängt eine Krise nicht dann an, wenn der Kontokorrentkredit ausgeschöpft oder schon überzogen ist und die Hausbank die erste Lastschrift nicht mehr ausführt. Es gibt frühzeitig eine Reihe typischer Warnsignale intern, wie auch von außen, die krisenhafte Entwicklungen ankündigen:
Mit Bild
Warnsignale von innen
Finanzen
Mit Bild
sinkende Umsätze
Schrumpfende Liquiditätsreserve
Kreditlinie wird regelmäßig überzogen
Rechnungen können nicht pünktlich bezahlt werden
Kredite können nicht mehr ordnungsgemäß bedient werden
Mit Bild
Management
Mit Bild
Ablehnung von Veränderungen ("Bisher hat es doch auch so funktioniert")
Nicht klar definierte Verantwortungsbereiche
Notwendige Entscheidungen werden immer wieder verschoben
Persönliche Differenzen in der Leitungsebene
Mit Bild
Personal
Mit Bild
Personal ist nicht ausgelastet bzw. hält sich an Arbeiten fest
Sinkende Produktivität
Hohe Fehlzeiten, hoher Krankenstand
Controlling
Zahlen sind nicht aktuell bzw. überhaupt nicht verfügbar
Vorhandene Zahlen sind nicht aussagekräftig strukturiert und aufbereitet
Debitoren-Management ungenügend, hohe Außenstände, Forderungsausfälle
Mit Bild
Warnsignale von außen
Kunden
Verlust von wichtigen (Stamm-) Kunden
Hohe Außenstände, Forderungsausfälle
Zunahme von Kundenbeschwerden
Markt, Konkurrenz
Zunehmender Wettbewerb
Hoher Preisdruck
Wettbewerb nur noch über die Preise
Rückläufige Marktanteile
Sinkende Umsätze
Lieferanten
Kürzung von Lieferantenkrediten
Konditionen werden schlechter
Lieferung nur noch gegen Vorauskasse
Finanzgeber
Häufige Rückfragen, Vertrauensschwund
Forderung nach höherer Besicherung
Verschlechterung der Konditionen
Kürzung des Kreditrahmens
Mit Bild
Diverse Warnsignale
Eine Krise fällt nicht vom Himmel, eine Krise baut sich systematisch auf. Wie ein Orkan als laues Lüftchen beginnt - so fangen bedrohliche Situation eines Betriebes oft mit vergleichsweise harmlos erscheinenden Anzeichen an.
Die obigen Punkte stellen keine erschöpfende Auflistung dar - im individuellen Fall kann eine Unternehmenskrise auch ganz anders beginnen, gar nicht so selten ist beispielsweise eine private Beziehungskrise der Auslöser.
Und ganz häufig gibt es auch nicht einen Grund, sondern ein ganzes Bündel an Ursachen, das für den Zusammenbruch eines Unternehmens verantwortlich ist. In einer Studie skizzierten wiederum Insolvenzverwalter solche "typischen" Krisen-Konstellationen:
"Unternehmen mit massiven Absatzproblemen", in denen sich externe Konjunktureinflüsse und Markteinbrüche mit dem Unvermögen des Managements paaren, den Einbruch abzuschotten und Alternativen zu entwickeln;
"abhängige Unternehmen", die eine sehr starke Bindung zu einem Auftraggeber bzw. Abnehmer oder auch zu einem Lieferanten eingegangen sind, was bei einem Ausfall oder einer Umorientierung des Partners zu einer massiven Krise führt;
"konservative, zentralisierte Unternehmensführung", in der nur der Inhaber/Geschäftsführer weiß, was das Unternehmen braucht. Selbstüberschätzung und Fehleinschätzungen des Managements führen hier in die Krise.