Fördermittel und Förderkredite: Was tun, wenn die Hausbank nicht kooperiert?

Wie Sie die Bank überzeugen und welche Alternativen Sie haben

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Förderprogramme sind theoretisch prima. In der Praxis allerdings weigern sich viele Banken, solche Kreditanträge zu bearbeiten: zu aufwändig, zu teuer, zu renditeschwach. Fördermittelprofi Joachim Brüser gibt Tipps, wie Sie Ihr Kreditinstitut doch noch überzeugen und welche Alternativen Sie haben.

Machen Sie es der Bank leicht

Förderprogramme für Gründer sowie für kleine und mittlere Unternehmen sind im Grunde eine tolle Sache. In der Praxis jedoch weigern sich viele Kreditinstitute, solche Kreditanträge zu unterstützen: zu viel Aufwand, zu wenig Profit. Wer dumm dasteht, ist der Kreditsuchende. Fördermittelprofi Joachim Brüser erklärt, warum das so ist, wie man die Bank eventuell doch noch überzeugt und welche Alternativen es gibt.

Wer sich selbstständig macht und auch, wer bereits als Unternehmer tätig ist, kann seinen Kapitalbedarf mit einer Vielzahl unterschiedlicher Kreditprogramme finanzieren. Auch kleinere Investitionen lassen sich über solche Förderprogramme decken - "nach oben" sind erst bei Finanzierungsvolumen im zweistelligen Millionenbereich Grenzen gesetzt.

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Was können Sie noch tun?

  • Eigene Recherche: Zu den Vorbereitungsarbeiten eines Kreditantrages gehört eine ausführliche eigene Recherche, damit Sie wissen, welche Förderprogramme Sie - zumindest den Richtlinien nach - einbinden können. Sind Sie gut vorbereitet, verhindern Sie im Gespräch mit der Hausbank, dass man Ihnen mit "Killerphrasen" begegnet. Aussagen wie "Sie sind nicht antragsberechtigt", "dauert zu lange", "lohnt sich nicht", "die Mittel sind erschöpft" können Sie dann widerlegen.

  • Auswahl des Kreditinstituts: Von Vorteil ist auch, dass Sie sich darüber im Klaren werden, bei welchem Kreditinstitut Sie mit einer Gründungsfinanzierung oder mit Ihrem kleinen bzw. mittleren Unternehmen wirklich gut untergebracht sind.

    Die Sparkassen und die Volks- und Raiffeisenbanken sind im Bereich Gründungs- und Kleinunternehmerfinanzierung (aus vielerlei Gründen) besonders wichtig; sie betreuen diese Klientel im ganz großen Stil. Annähernd 80% aller Förderanträge werden über diese Gruppen gestellt. Andere Kreditinstitute wiederum verzichten ganz auf Förderkredite, bspw. Online- bzw. Direktbanken sowie Institute, die sich auf Privatkunden konzentrieren (Santander, SEB usw.).

  • Mehr Selbstbewusstsein: Sie sind nicht dazu da, Ihre Hausbank glücklich zu machen und ihr Vermittlungsprovisionen zuzuschustern. Sie wünschen sich mit gutem Grund eine möglichst günstige Finanzierung.

    Eine Gesprächsbasis lässt sich auch in der Form schaffen, dass Sie deutlich machen, dass Ihnen die Finanzierungsmöglichkeiten über die Förderkredite von Bund und Ländern bekannt sind, Sie zu vergleichbaren Konditionen aber gerne auch auf hauseigene Mittel der Bank zurückgreifen würden. Gerade bei kleineren Darlehensbeträgen unterhalb von 10.000 Euro kann ein Kreditinstitut damit oft viel besser leben. Sie geben damit das Signal: "Ich weiß, was eigentlich über Förderprogramme möglich wäre, ich verstehe aber auch, dass Ihnen dieses Geschäft wenig Spaß macht."

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