Verbreitete Rechtschreibfehler waren Thema im ersten Teil unserer Reihe. Welche Zeichensetzungsfehler häufig vorkommen, haben wir Ihnen im zweiten Teil gezeigt. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen nun auch, wie die Satzzeichen richtig gesetzt werden. Das fällt in das Gebiet der Typografie. Deshalb werden diesbezügliche Mängel als Typografiefehler bezeichnet.
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Ein Merkblatt und ein Schriftbild-Vergleich
Da sich viele mikrotypografischen Gestaltungsempfehlungen auf dieser Webseite nur eingeschränkt oder gar nicht darstellen lassen, haben wir neben einem Merkblatt zu richtigen und falschen Satzzeichen auch einen Vergleich echter und unechter Schriftschnitte als PDF-Dokument für Sie bereitgestellt.
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Ob ein Satzzeichen gemacht werden muss und welches das richtige ist, ist eine Frage der Zeichensetzung. Ob ein Satzzeichen korrekt gestaltet ist, hingegen eine Frage der Typografie. Genauer gesagt: der Mikrotypografie. Die Mikrotypografie beschäftigt sich mit den Feinheiten der Gestaltung (Zeichen, Wörter, Wortabstände), die Makrotypografie mit der Gesamtgestaltung (Absätze, Seiten, Formate). Die Mikrotypografie wird auch als Detailtypografie bezeichnet, und der Teufel steckt hier buchstäblich im Detail. Zumal die einschlägigen Quellen – Duden, DIN und typografische Fachliteratur – in einigen Feinheiten durchaus voreinander abweichen, was natürlich auch den unterschiedlichen Anwendungsbereichen und Blickrichtungen (z. B. Briefe/E-Mails vs. Bücher) geschuldet ist.
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Nicht nur das richtige Satzzeichen zu machen, sondern auch das Satzzeichen richtig zu machen – das ist also die hohe Kunst. Dazu möchte ich Ihnen einige Hinweise geben, damit Sie Ihre Korrepondenz und Medien fehlerfreier gestalten können. Weil aber nicht nur die Satzzeichen Anlass zu Fehlern bieten, sondern auch die Abstände bei Zeichen und Wörtern, sollen zunächst die Leerzeichen besprochen werden – sowohl die fehlenden als auch die überflüssigen. Beginnen wir mit letzteren.
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Die große Leere
Oft tippen Schreiber zwei Leerzeichen statt einem. Die Folge ist ein zu großer Abstand zwischen zwei Wörtern. Das ist nicht nur eine Frage der Optik, sondern auch der Lesbarkeit: Gleiche Wortabstände erleichtern das flüssige Lesen und sind daher leserfreundlicher. Vor Satzschlusszeichen (Punkt, Ausrufezeichen, Fragezeichen) gehört kein Leerzeichen, ebensowenig vor Komma oder Strichpunkt (Semikolon). Wenn Sie einen Wortteil einklammern, steht ebenfalls kein Leerzeichen. Richtig sind also beispielsweise (Frage-)Zeichen und Satz(schluss)zeichen, falsch wäre (Frage-) Zeichen bzw. Satz (schluss) zeichen. Etwas anderes ist es natürlich, wenn Sie ein ganzes Wort einklammern. Dann müssen Sie vor und hinter den Klammern Leerzeichen eingeben: Strichpunkt (Semikolon) und Komma.
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Früher haben Setzer und Korrektorinnen überflüssige Leerzeichen ausgemerzt. Solches Bemühen ist leider etwas aus der Mode gekommen, meistens werden Texte heutzutage wie angeliefert übernommen und auch nicht mehr Korrektur gelesen. Also sollten Sie auf richtige Leerzeichen achten, wenn Sie Texte in den Satz geben oder direkt veröffentlichen. Wenn Sie zu doppelten Leerzeichen neigen, nutzen Sie die Ersetzen-Funktion Ihrer Textverarbeitung und ersetzen nach dem Schreiben alle doppelten Leerzeichen durch einfache. Bei anderen überflüssigen Leerzeichen gehen Sie analog vor. Ihre Leser werden es Ihnen danken.
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Die fehlende Lücke
Das Gegenteil – nämlich ein fehlendes Leerzeichen – kommt nicht minder häufig vor. Gemeint ist allerdings nicht ein versehentlich vergessenes Leerzeichen, bei dem zwei Wörter aneinanderkleben, sondern das gerne weggelassene Leerzeichen bei mehrteiligen Abkürzungen. Merke jedoch: Bei Abkürzungen wie u. a. oder z. B. gehört ein Leerzeichen zwischen die Bestandteile. Bei der ausgeschriebenen Form würde man ja auch eines machen. Auch ein lückenloser e.V. ist ein (typografisch) falscher e. V.
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