Umgang mit Ausreden

Ausreden sind kommunikative Krücken – machen Sie Kommunikationsbrücken daraus!

Ständig kämpft man mit faulen Ausreden - mit denen von Geschäftspartnern und Lieferanten, oft genug aber auch mit den eigenen. Zeit, dagegen etwas zu tun.

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Wer kennt sie nicht – "Ich hatte keine Zeit" und all die anderen tausend Ausreden, die uns täglich begegnen. Ausreden sind Kommunikationskrücken, aber sie bieten sich auch als Kommunikationsbrücken an. Dieser Beitrag befasst sich mit der Frage, was eigentlich hinter all den Ausreden steckt, die wir täglich hören, und wie man lernt, mit ihnen umzugehen.

Bloß keine Blöße geben? Was hinter Ausreden steckt

Beobachten Sie mal Ihren Alltag: Es wimmelt den ganzen Tag von Ausreden. Fast jeder von uns greift regelmäßig dazu. "Mein Handy-Akku war leider leer, sodass ich mich nicht melden konnte." Oder "Ich komme zu nichts, ständig klingelt das Telefon."

Auf mich prasseln ständig Rechtfertigungen, Ausflüchte und (Not-)Lügen ein, denn ich habe täglich mit Bauhandwerkern zu tun – und dieses Völkchen hat viele Ausreden auf Lager. Besonders oft geht es um die Servicesünde Nr. 1: Termine, die nicht eingehalten wurden. Der Erfindungsreichtum für Erklärungen, warum etwas nicht funktionieren konnte, ist erstaunlich groß. Ganz selten höre ich die Wahrheit, etwa: "Tut mir leid, diesen Termin habe ich vergessen."

Dabei riechen viele Ausreden bis zum Himmel. Der Empfänger nimmt fast immer schnell wahr, ob ein Erklärungsversuch nur eine Ausrede ist. Warum sagt der Handwerker nicht einfach, was los ist? Weil er sein Gesicht wahren will.

Ausreden sollen Unzulänglichkeiten kaschieren, aber das gelingt ihnen fast immer nur ungenügend. Schönes Beispiel: Der Handwerksmeister, der seinen Baustellenbeginn verschieben muss, versteckt sich hinter der Ware, die angeblich noch nicht eingetroffen ist. Da bleibt mir dann die Spucke weg. Mal ehrlich: Er kennt doch wohl die Lieferzeiten – und plant dies entsprechend ein, oder nicht?

Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt. Ausreden stellen auch Brücken zum Empfänger dar. Sie federn die Wahrheit ein Stück weit ab. Statt mit unangenehmen Nachrichten in die Tür zu fallen, bedient sich der Handwerker lieber einer Notlüge. Wenn er in Wirklichkeit einen Premiumkunden bevorzugt bedient hat, obwohl er dem "08/15-Kunden" bereits den Ausführungsbeginn bestätigte, bringt eine Ausrede den Kunden weniger zur Weißglut als die Wahrheit.

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