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Nur wer seine Kunden und Absatzmärkte analysiert, wird rechtzeitig Trends erkennen und neue Geschäftsfelder erschließen. Das Ausloten von Trends ist keineswegs Geheimwissen oder nur was für Global-Player. Auch Kleinstunternehmen können mit dem notwendigen Know-how ihr Geschäftsumfeld scannen, Trends erkennen und sich so neue Geschäftsfelder erschließen. Der Beitrag verrät, wie Sie fundierte Erkenntnisse zu Ihrem Marktumfeld gewinnen.
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Erfolgsfaktoren: Was macht Sie am Markt erfolgreicher?
Will ein Unternehmen seine Existenz langfristig sichern, muss es die turbulenten Veränderungen in seinem Umfeld analysieren und bewerten. Es muss Chancen und Risiken, die sich daraus ergeben, erkennen, um markt- und kundengerechte Entscheidungen fällen zu können. Aber was macht Sie am Markt erfolgreicher?
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Die wichtigsten Erfolgsfaktoren im Überblick:
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Bieten Sie Ihren Kunden und Interessenten einen optimalen Nutzen in Form von qualitativ und innovativ hochwertigen Produkt- und Serviceleistungen.
Denken und handeln Sie bei der Entwicklung und Durchführung von Marketingmaßnahmen verzahnt und ganzheitlich.
Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kerngeschäft: produzieren und verkaufen Sie das, was Sie wirklich gut können und was Ihren tatsächlichen Stärken entspricht.
Binden Sie Ihre Mitarbeiter kooperativ in den gesamten Marketingprozess mit ein. Fördern Sie deren Selbstmotivation und sorgen Sie dafür, dass der richtige Mitarbeiter zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Informationen erhält.
Setzen Sie klare, zukunftsorientierte Ziele, entwickeln Sie praxisnahe Leitbilder und entwickeln Sie diese weiter.
Pflegen Sie mit Ihren Kunden und Interessenten eine regelmäßige Interaktion, einen kontinuierlichen Dialog, bauen Sie ein intensives Beziehungsgeflecht zu Ihrem Marktumfeld auf.
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Welche Voraussetzungen sollten Sie erfüllen?
Voraussetzung für ein marktorientiertes, kundengerechtes Verhalten Ihres Unternehmens ist, Informationen über den Markt bzw. die Situation, in der sich Ihr Unternehmen befindet, zu gewinnen:
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Beobachten und analysieren Sie systematisch Ihre Kunden und Interessenten, Absatzmärkte und Wettbewerber sowie das gesellschaftliche Umfeld mit seinen politischen, wirtschaftlichen, technologischen, ökologischen und kulturellen Bedingungen und Entwicklungen.
Untersuchen Sie die Stärken und Schwächen des eigenen Unternehmens im Hinblick auf seine Produkte und Dienstleistungen sowie auf seine finanziellen, kreativen, organisatorischen und technologischen Fähigkeiten.
Befassen Sie sich also laufend sowohl mit dem Außen- als auch mit dem Innenbereich Ihres Unternehmens. Diese Bereiche gilt es zu analysieren und auf dieser Basis Ziele zu bestimmen und Marketingmaßnahmen umzusetzen.
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Um angesichts einer wachsenden Datenflut die wesentlichen Informationen als Ausgangsbasis für unternehmerische Entscheidungen nutzbar zu machen, hat es sich in der Praxis bewährt, ein auf die Belange des Unternehmens abgestimmtes Beobachtungssystem zu installieren. Der Nutzen liegt auf der Hand: Es ermöglicht
wichtige Daten, Entwicklungen und Trends schneller festzustellen,
sowohl Marktchancen als auch Risiken für das Unternehmen zu erkennen,
Erfolg versprechend auf die raschen Veränderungen im Marktumfeld und in den internen Unternehmensbereichen zu reagieren,
Ideen und Anregungen zu erhalten für Produkt- und Serviceinnovationen sowie für konkret umzusetzende Marketingmaßnahmen,
eine Ausrichtung des Unternehmens auf Kunden, Interessenten, Multiplikatoren und das gesellschaftliche Umfeld,
eine ganzheitlich vernetzte marketingorientierte Denk- und Handlungsweise auf breiter Basis im Unternehmen durchzusetzen und das Wir-Gefühl zu stärken.
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Aus welchen Bereichen benötigen Sie Informationen?
Um Marktchancen rechtzeitig abzuschätzen und zu nutzen, müssen Sie Informationen aus vier Bereichen in Betracht ziehen:
Markt, Branche, Gesellschaft
Kunden, Interessenten
Wettbewerb
eigenes Unternehmen
All diese Untersuchungsfelder gilt es systematisch zu beobachten. Informationen, Daten, Fakten, Trends und Entwicklungen dazu sollten Sie regelmäßig sammeln und bewerten.
Diese bilden die Grundlage und den Ideenpool für konkrete, qualitativ sowie innovativ hochwertige Maßnahmen und Aktivitäten Ihres Unternehmens. Und sind insbesondere auch die Basis dafür, neue Markt-, Produkt-, Verkaufs- und Servicechancen zu erkennen und zu nutzen.
Die zentralen Untersuchungsfelder werden nachfolgend dargestellt. Sie müssen selbstverständlich unternehmensspezifisch verfeinert, also eventuell eingegrenzt oder erweitert werden.
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Untersuchungsfeld 1: Markt, Branche, Gesellschaft - Demografische und strukturelle Rahmenbedingungen, Entwicklungen, Veränderungen und Trends
Messbare Marktdaten
Markt-/Branchengröße (Zahl und Marktmacht von Anbietern und Nachfragern, Marktform)
Markt- und Branchenwachstum (Prognose der Umsatzzahlen, Markt- und Branchenstabilität, Beschäftigtenzahlen, Gründungen, Insolvenzen)
Strukturelle Rahmenbedingungen in der Gesellschaft
Bevölkerungsentwicklung
Einkommens-, Nachfrage-, Kaufkraft- und Konsumentwicklung
Arbeits- und Berufswelt
Freizeitwelt, Gesundheitswelt
Einkaufs- und Konsumwelt
Wirtschaft: Entwicklungen in den Bereichen Industrie, Handel, Handwerk, Konsumgüter, Dienstleistungen
Rechtliche Rahmenbedingungen: neue Gesetze und Vorschriften
Politik: aktuelle Entwicklung, Aktivitäten von Gewerkschaften, Verbraucherorganisationen, Verbänden, Interessenvertretungen
Technik: neue Technologien, Verfahren, Entwicklungen in den Wissenschaften
Kultur: medienpolitische Entwicklungen
Trends und Einstellungen
Konsumverhalten: Lebensstile und Lebenswelten, Mode, Zeitgeist, ökonomisches und ökologisches Bewusstsein
Handelsverhalten: Qualifizierungsmanagement, Service- und Kundenorientierung
Herstellerverhalten: Qualitätsstandards, neue Vertriebswege, Kooperationen
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In Checkliste 1 finden Sie grundlegende Fragen, die Sie bei der Untersuchung von Markt, Branche und Gesellschaft klären sollten.
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Untersuchungsfeld 2: Kunden und Interessenten - Demografische, strukturelle und sozialpolitische Veränderungen und Trends
Demografische Daten
Zum Beispiel bei Privatkunden: Alter, Geschlecht, Haushaltsgröße, Beruf, Lebensstandard
Sozialpolitische Veränderungen und Trends
Zahlen zum Kaufverhalten
Aussagen über Kundenbeziehungen (Ansprüche, Zufriedenheit, Qualität, Service)
Aussagen zu Werten und Einstellungen (Werte und Norme, Ziele und Träume, Kauf-, Handlungs-, Informationsmotive)
Wünsche, Interessen, Bedürfnisse, Informationsverhalten
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Checkliste 2 fasst zusammen, worauf Sie bei der Kundenanalyse achten sollten.
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Untersuchungsfeld 3: Mitbewerber - Maßnahmen und Aktivitäten
Marketing- und Werbeaktivitäten
Verkaufs- und Vertriebsmaßnahmen
Öffentlichkeitsarbeit
Service- und Zusatzleistungen
Produkte und Preise
Marktposition
Image und Bekanntheitsgrad
Umsatz- und Gewinnsituation
Qualifikation der Mitarbeiter
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Checkliste 3 gibt wichtige Fragen vor, über die Sie für Ihre Wettbewerbsanalyse nachdenken sollten.
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Untersuchungsfeld 4: Das eigene Unternehmen - Stärken und Schwächen
Leistungsprogramm
Absatzmärkte, Vertriebswege
Marketingstrategien
Finanzstärke
Produktionskapazitäten
Standort
Kostensituation
Qualifikation der Mitarbeiter (Kundenorientierung, Servicebewußtsein, Verkaufsstärke)
Führungsqualifikation
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Die Planungsunterlagen 1 und 2 unterstützen Sie bei der Erstellung eines Stärken- und Schwächenprofils für Ihr Unternehmen.
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Informationen beschaffen
Zu den unternehmensspezifischen Untersuchungsfeldern müssen Sie an den unterschiedlichen Quellen Informationen sammeln. Folgende Vorgehensweisen bieten sich dafür an:
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Beobachtung, Befragung, Gespräche
Hierbei geht es darum, Informationen direkt bei den Personen zu sammeln, von denen Sie etwas wissen wollen:
Gespräche und Workshops mit Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen und Bereichen
mündliche, telefonische oder schriftliche Kundenbefragungen
Beobachtungen des Kundenverhaltens im Ladengeschäft
Beobachtung Ihrer Mitbewerber anlässlich eines Tages der offenen Tür, auf Messen und Ausstellungen
Besichtigung eines neu eröffneten Ausstellungsraums oder Ladengeschäfts eines Mitbewerbers
Gespräche mit potenziellen Kunden und Multiplikatoren
Gespräche mit Meinungsbildnern, Experten und "Trendsettern"
Gespräche mit Lieferanten über Mitbewerber
Beobachtung von Werbemaßnahmen der Mitbewerber
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Checkliste 4 gibt Ihnen Tipps für die Durchführung einer Kundenbefragung.
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Interne und externe Quellenrecherche
Hier werten Sie Informationen aus "zweiter Hand" aus, d.h. Sie nutzen Informationen, die bereits zu anderen Zwecken innerhalb und außerhalb des eigenen Unternehmens zusammengetragen wurden:
Innerbetriebliche Informationsquellen
Statistiken - Rechnungswesen
Absatzanalysen
Kundendatenbank
Argumente von Kunden, Auswertung der Gründe für Reklamationen und Beschwerden
Außendienstberichte (Gesprächsnotizen, Messeberichte)
Externe Informationsquellen
Fach- und Wirtschaftszeitschriften
lokale und überregionale Tageszeitungen
Zeitschriften für spezielle Zielgruppen/Themen
Veröffentlichungen der Wirtschafts- und Fachverbände
Marktforschungsstudien, Untersuchungsergebnisse
Branchenberichte von Banken und Versicherungen
Informationen von Verbraucherverbänden und Ministerien
Datenbanken im Internet
Messen, Ausstellungen, Tagungen, Seminare
Berichte der Statistischen Landesämter
Newsletter, Branchendienste
Informationen über Mitbewerber (Geschäftsberichte, Newsletter, Presseartikel, Websites, Testkäufe, neue Produkt- und Dienstleistungsideen, Kataloge)
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Informationen zielgerichtet auswerten
Um die gewonnenen Informationen wirkungsvoll nutzen zu können, gehen Sie in vier Schritten vor:
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Schritt 1
Zunächst sollten Sie die Daten und Fakten, die Sie recherchiert haben, in Datenblättern übersichtlich aufbereiten (Planungsunterlage 3), zugeordnet nach den unternehmensspezifischen Untersuchungsbereichen. Dabei sollten Sie sich von folgenden Fragen leiten lassen:
Welche Daten und Fakten sind für unser Unternehmen und unsere Chancen am Markt von Bedeutung?
Welche zukünftigen Entwicklungen und Trends können unser Unternehmen und seine Marktchancen beeinflussen?
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Schritt 2
Dann sollten Sie in regelmäßigen Abständen einen Marktchancen-Workshop durchführen, und zwar mit folgender Zielsetzung:
Analyse, Bewertung und Gewichtung der gesammelten und aufbereiteten Informationen aus den Untersuchungsbereichen Markt, Branche, Gesellschaft, Kunden und Interessenten, Mitbewerber sowie eigenes Unternehmen
Grundlage sind dabei folgende Fragestellungen:
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich bestimmte Daten, Fakten Entwicklungen und Trends wirklich durchsetzen? Planungsunterlage 4
Wirken sich bestimmte Daten, Fakten, Entwicklungen und Trends positiv oder negativ auf unser Unternehmen, seine Märkte und unsere Mitbewerber aus? Planungsunterlage 5
Welche Chancen und Risiken resultieren aus bestimmten Daten, Fakten, Entwicklungen und Trends für unser Unternehmen? Planungsunterlagen 6 und 7
Welche Auswirkungen haben bestimmte Daten, Fakten, Entwicklungen und Trends auf welche Stärken und welche Ziele unseres Unternehmens? Planungsunterlagen 8 und 9
Welche Konsequenzen, Ideen, Anregungen und Marktchancen sowie konkrete Marketing-, Management-, Vertriebs- und Verkaufsmaßnahmen ergeben sich oder könnten sich für unser Unternehmen ergeben aus bestimmten Daten, Fakten, Entwicklungen und Trends? Planungsunterlage 10
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Schritt 3
Danach geht es schließlich um die Konzeption, Planung und zeitgerechte Umsetzung der im Workshop erarbeiteten Ideen und gewonnenen Erkenntnisse in konkrete Marketingmaßnahmen - Planungsunterlage 11.
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Schritt 4
Entscheidend ist in jedem Fall, dass Sie Ihre Maßnahmen und Strategien regelmäßig kontrollieren und den Marktgegebenheiten rechtzeitig anpassen. Entwickeln Sie ein Gespür für sich abzeichnende Veränderungen und Trends - nur so können Sie sich dauerhaft Wettbewerbsvorteile sichern.
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Checkliste 5 zeigt Ihnen, aus welchen Entwicklungen und Trends sich mögliche Marktchancen für Ihr Unternehmen ergeben können.