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Es gibt viele Dinge, die man nicht einfach unbesehen und ohne persönlichen Kontakt online bestellen möchte. Man will doch die Ware anfassen, die Schuhe und Kleidung anprobieren oder in ein Restaurant mit schönem Ambiente gehen und nicht nur das Essen liefern lassen. Es gibt etliche Leistungen, die sich nicht virtuell erledigen lassen: der Arztbesuch, zum Optiker gehen, den Anwalt aufsuchen, den Hund impfen lassen oder einfach die nächste Tankstelle oder Apotheke finden. Gerade hierfür ist die lokale Suche die Methode der Wahl, sowohl aus Kunden- als auch aus Anbietersicht.
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Googles lokale Suche
Wenn Google eine Suchanfrage als lokale Suchanfrage einstuft, werden nicht nur die bekannten Trefferlisten ausgegeben, bei denen jeder Eintrag zu einer Website führt. Bei einer lokalen Suche erscheint vielmehr oben ein Ausschnitt von Googles Kartendienst Google Maps, mit Pins für jeden dort lokalisierten Treffer. Und darunter steht in einer kurzen Liste eine Auswahl der aus Googles Sicht besten Treffer mit wichtigen Angaben, Fotos und Sternchenbewertungen.
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Dort findet man also vieles an Informationen, für die man ansonsten erst auf der Website oder auf Vergleichsseiten suchen müsste – nicht nur die Adresse, sondern auch Kundenbewertungen, besondere Angebote, Anfahrtsrouten und anderes mehr – bis hin zu Preisangaben.
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So sehen die Google-Ergebnisse bei einer Hotelsuche aus. Oben einige wenige prominent dargestellte Treffer. Darunter die anderen Ergebnisse; die ersten beiden Einträge dieser klassischen Liste sind jedoch keine Hotels, sondern Verzeichnisse.
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Erst darunter beginnt die klassische Trefferliste. Wer das Smartphone für die Suche nutzt, muss erst einmal wischen, um diese klassisch angezeigten Ergebnisse überhaupt zu sehen. Da er oben schon detaillierte Angebote findet, schaut er in vielen Fällen gar nicht so weit.
Dazu kommt, dass – gerade wenn der Kartenzuschnitt größer ist – oft Branchenverzeichnisse oder Anbieterkataloge die oberen Ränge der traditionellen Ergebnisse einnehmen. Die Website eines einzelnen Anbieters wird nur noch für besonders Motivierte sichtbar, die sich weiter nach unten durcharbeiten oder über die erste Seite hinaus blättern.
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Von Google bekommt man in vielen Fällen auch dann ein lokales Suchergebnis, wenn man gar keinen Ortsnamen erwähnt. Wer z.B. nur nach „Tierarzt“ sucht oder per Sprachsuche "Wo ist der nächste Tierarzt?" fragt, bekommt meist (aber nicht immer) lokale Suchergebnisse. Die Ergebnisse beziehen sich auf den Standort, den Google aus der IP-Adresse ermittelt oder vom Smartphone mitgeteilt bekommt.
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Verhältnis Kartenausschnitt und Trefferliste
Der Kartenausschnitt und die Trefferliste einer lokalen Suche hängen davon ab, wie groß der Radius ist, den Google wählt. Wenn keine Ortsbezeichnung mit eingegeben wird, sucht Google den Radius selbst aus. Ohne die Übermittlung der individuellen Standortbestimmung werden in der Regel ortsmittige Stellen ausgewählt. Erst beim Klick auf "mehr Orte" kommen weitere Nennungen. Aus Anbietersicht gilt meist: Je kleiner der gewählte Radius ist, desto größer die Chance, im Kartenausschnitt aufgeführt zu werden.
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Sucht man einen Tierarzt in ganz Iserlohn, bekommt man nicht unbedingt viel mehr Ergebnisse, als wenn man nur für einen Stadtteil sucht – sie sind nur anders selektiert. Danach kommt wieder als oberster Treffer in der klassischen Ergebnisliste ein Branchenverzeichnis.
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Ein Beispiel: Sucht man einen Tierarzt in ganz Iserlohn, bekommt man drei lokale Ergebnisse. Hier werden die hervorgegebenen Treffer mit Links zum Routenplaner und zur Website aufgeführt statt wie bei Hotels mit Preisen. Danach kommt wieder als oberster Treffer in der klassischen Ergebnisliste ein Branchenverzeichnis. Erst nach der örtlichen Eingrenzung werden andere Tierärzte und deren Websites sichtbar.
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Konzentriert sich die Suche nur auf einen Stadtteil von Iserlohn, tauchen o
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Eintragen in Google My Business
Wie gehen Sie nun vor, um bei Google möglichst oben in der ortsbezogenen Übersicht zu kommen? Hierfür müssen Sie schauen, dass Ihre Daten bei Googles Branchendienst My Business korrekt und möglichst optimal eingetragen werden.
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Ein Angebot mit vielen Fotos lädt Interessenten direkt zu einer Besichtigungstour ein - damit haben Sie, wenn die Bilder gut gemacht sind, den Kunden ja fast schon bei sich im Geschäft. Und mit einem Klick ist er wieder zurück auf der Karte und kann sich den Weg zu Ihnen zeigen lassen.
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Schauen Sie bei Google Maps, ob Ihr Unternehmen schon eingetragen ist. Das kann dadurch passiert sein, dass Google die Daten von einem Branchenverzeichnis übernommen hat oder weil Kunden oder Besucher Ihr Unternehmen bewertet haben. Wenn Sie Ihr Unternehmen finden, klicken Sie auf "als Inhaber eintragen". Alternativ hierzu können Sie die normale Google-Suche nehmen und – sollte Ihre Firma im Google-Branchenverzeichnis My Business schon eingetragen sein – den Link "Sind Sie Inhaber des Unternehmens?" anklicken.
Wenn Sie Ihr Unternehmen nicht finden, können Sie direkt zu Google My Business gehen und dort mit dem Eintrag loslegen. Dafür brauchen Sie einen Google-Account. Falls Sie noch keinen haben sollten, müssen Sie einen einrichten.
Google will jetzt die Adresse Ihres Unternehmens wissen und das Geschäftsfeld (leider passen manchmal die Kategorien schlecht). Dann schickt man Ihnen – wohlgemerkt auf dem Postweg – eine Postkarte mit einem Bestätigungscode. Das dauert einige Tage. Erst wenn Sie den Code eingegeben haben, erscheint Ihr Eintrag in den Ergebnissen.
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In der Zwischenzeit können Sie schon etwas tun: Sie können bei Google My Business Ihre Öffnungszeiten, Ihre Website-Adresse und, falls vorhanden, weitere Standorte eintragen. (Die Felder unter "Informationen für fortgeschrittene Nutzer" können Sie ignorieren – die brauchen Sie nur, wenn Sie eine große Zahl von Niederlassungen betreiben.)
Und Sie können Fotos hochladen, von sich, Ihrer Arbeit und Ihren Räumlichkeiten. Das ist eine hervorragende Möglichkeit, um gerade in der lokalen Suche für sich zu werben. Dass für Gastronomiebetriebe und Händler Illustrationen wichtig sind, liegt auf der Hand. Aber man kann auch als Anbieter von abstrakten Dienstleistungen damit punkten. Schließlich wollen die Interessenten auch hier wissen, mit wem sie es zu tun haben.
Als Datenformat für die Bilder wählen Sie JPG oder PNG. Fotos sollten nicht retuschiert sein, das Motiv klar, scharf, weitestgehend unbearbeitet und insgesamt natürlich wirken – also nicht übertrieben mit Photoshop-Filtern o. Ä. verändert worden sein. Die minimal Auflösung ist 720 x 720 Pixel (Höhe/Breite). Eine Datengröße zwischen 10 KB und 5 MB ist zulässig. Achtung: Es kommt häufiger vor, dass Bilder teilweise angeschnitten werden; so können Sie buchstäblich einen Teil Ihres Kopfes verlieren. Schauen Sie daher, dass wichtige Elemente eher zentral platziert sind – auf jeden Fall nicht zu nah am Rand!
Wenn kein Foto zur Verfügung steht, nimmt Google für die Trefferliste auf Google Maps die Street-View-Ansicht Ihrer Geschäftsräume. Wenn die dann noch weichgezeichnet ist, weil jemand sein Haus nicht bei Google sehen wollte, verlieren Sie automatisch Punkte.
Zum Schluss sollten Sie noch von Ihrer "Google My Business"-Seite zur "Google Über mich"-Seite wechseln. Dort können Sie Kontaktdaten und noch einmal Links zur Website und zum Web-Impressum eingeben. Vor allem aber können Sie dort im Block "Geschichte" eine "Kurzinfo" und eine etwas längere "Vorstellung" unterbringen – und darin wichtige Stichworte (weniger ist mehr!) verankern. Die wird Google in Zukunft dann – hoffentlich – mit Ihrem Geschäfts-Account assoziieren.
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Festnetz-Nummer mit Vorwahl
Ob auf Ihrer Website, bei Google My Business oder in anderen Verzeichnissen: Für den Ortsbezug ist es besser, wenn Sie eine Telefonnummer aus dem Ortsnetz mit Vorwahl angeben und keine Mobilfunk- oder 0800-Nummer.
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Weitere Branchenverzeichnisse und Websites mit lokalem Bezug
Google ist nach wie vor der Platzhirsch, wenn es in Deutschland um Suche geht. Das gilt auch für die lokale Suche. Trotzdem: Schon, damit Google Ihrem Eintrag mehr Vertrauen schenkt, sollten Sie Ihr Unternehmen auch in weiteren Diensten unterbringen. Außerdem bringen die Dienste selbst Kunden, Patienten, Mandanten oder Interessenten zu Ihnen – direkt oder weil die Verzeichnisse selbst bei Google ganz oben landen und Ihr Eintrag damit ebenfalls.
Bei den folgenden Diensten gibt es zwei verschiedene Sorten:
Reine Verzeichnisse,
Bewertungsportale mit Erfahrungsberichten und Kommentaren.
Die erste Sorte macht nur einmal Arbeit, nämlich beim Eintragen, solange sich Ihre Angaben nicht ändern. Die zweite Art sollten Sie auch danach noch im Auge behalten. Dazu später mehr.
Eine Auswahl allgemeiner Branchenverzeichnisse: Sie können sich auf jeden Fall bei kostenlosen Verzeichnissen wie GoYellow, bei Das Telefonbuch, GoLocal oder Gelbe Seiten registrieren. Es gibt noch viele weitere Dienste. Geld allein für einen Eintrag auszugeben, lohnt sich selten.
In vielen Fällen ist auch eine Eintragung im Suchdienst Yelp sinnvoll. Das ist ein deutschlandweites regionales Suchportal und in vielem ähnlich wie Google Maps. Ein weiterer Kandidat ist WerkenntdenBesten.de.
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Verzeichniseintrag auch ohne Verlinkung zur eigenen Website sinnvoll!
Manche Einträge in Branchenverzeichnissen haben, zumal wenn die Daten gar nicht von Ihnen eingetragen wurden, keinen Link zur eigenen Website. Aber auch wenn Google nur den Eintrag im Branchenverzeichnis erfasst und so nur die Adresse und den Namen des Standorts bestätigt bekommt, hat das schon für Ihre Sichtbarkeit einen Nutzen.
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Etwas anderes ist das bei Auftrags- und Kundenvermittlungen. Die kosten in aller Regel Geld, deshalb sollte man hinschauen, was man bekommt. Doch ungeachtet des Vermittlungserfolgs ergibt beispielsweise ein Eintrag für Handwerker bei MyHammer rein aus Sicht der lokalen Optimierung mehr Sinn als ein Eintrag bei Homebell, weil der einzelne Anbieter für Google dort nicht auftaucht.
Entsprechendes gilt für Verzeichnisse/Bewertungsportale, die es für alle möglichen Geschäftsfelder gibt: Jameda und Sanego für Ärzte, anwalt.de für Rechtsanwälte, TripAdvisor oder Restaurantfinder.de für Hotels und Restaurants oder fairgarage sowie Autoscout24 für Kfz-Werkstätten, um nur einige willkürlich gewählte Beispiele zu nennen.
Schließlich gibt es noch viele örtliche Kataloge wie Berlin.de oder Kölner Branchen.
Und welche Eintragungen sind nun genau für Sie die richtigen? Nicht unbedingt die gerade Genannten (auch wenn die es sein können). Sie sollten das selbst herausfinden. Suchen Sie einfach bei Google nach dem, was auch Ihre (potenziellen) Kunden suchen würden. Stehen in der Ergebnisliste unter den lokalen Treffern neben einzelnen Wettbewerbern auch Verzeichnisse, Kataloge und Bewertungsportale? Dann sind das diejenigen, die für Ihren Firmeneintrag in Betracht kommen.
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Wenn Sie nach Ihrer Dienstleistung in Ihrer Region oder Ihrem Ort suchen (hier: Hundefriseur Leipzig), dann finden Sie die für Sie einschlägig wichtigen Verzeichnisse in den oberen Treffern der klassischen Ergebnisliste
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Ganz so streng müssen Sie nicht nach Platzierung vorgehen – ein Verzeichnis, das statt bei Hundesalons bei Nagelstudios oder Steuerberatern von Google unter den ersten zehn platziert wird, kann ebenfalls interessant sein. Aber beschränken Sie Ihre Mühe auf solche Seiten, die Google überhaupt beachtet.
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Die Angaben überall gleich halten
Ein Fehler, der sich beim Eintragen leicht einschleicht, sind Variationen in der Schreibweise des Firmennamens, vielleicht auch beim Straßennamen (einmal -str., dann wieder -straße), den Öffnungszeiten und dergleichen mehr.
Das macht für einen menschlichen Leser keinen großen Unterschied. Ihre Angaben werden aber von Algorithmen verarbeitet. Und der Google Bot wird nicht sofort erkennen, dass "Die tolle Firma, Inh. Max Mustermann" mit "Max Mustermanns Tolle Firma" identisch ist.
Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch aktiv werden und einen Eintrag korrigieren oder zumindest löschen lassen, wenn er alte oder falsche Daten aufweist. Manche Branchenverzeichnisse importieren massenhaft Informationen aus Drittquellen, die dann aber nicht mehr regelmäßig aktualisiert werden.
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Optimierung auf der eigenen Website
Bisher ging es nur um Google und andere externe Web-Angebote. Aber natürlich kann man auch auf der eigenen Unternehmens-Website etwas tun, um das Angebot mit dem Standort zu verknüpfen und so Leute aus dem Umkreis anzulocken.
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Adressangaben sind für Kunden und Suchmaschinen wichtig
Wenn es Ihnen gelungen ist, einen Interessenten zu gewinnen, dann sollten Sie ihm ohne alle Umschweife sagen, wo er hin muss, wie er dorthin kommt und wann: Adresse, Öffnungszeiten, Kontaktdaten, Anfahrtsbeschreibung sind dafür die allerwichtigsten Informationen. Werden diese Angaben nicht auf Anhieb gefunden, sind die Besucher im Web wieder weg. Sie sind für Sie zunächst als Real-Life-Kunden verloren. Anders ausgedrückt: Wenn man auf Ihrer Website erst nach Adressdaten und Öffnungszeiten recherchieren muss, kostet Sie das Kunden und damit Umsatz.
Deshalb sollten Adresse und Kontaktdaten immer in der Nähe sein. Am besten stehen sie auf jeder Seite – oben, unten oder am Seitenrand, auf jeden Fall aber gut sichtbar.
Und das natürlich mit jedem Gerät, unabhängig von der Display-Größe. Ein typischer Missgriff: Die Adresse steht in der Sidebar – aber nur, wenn man sie auf einem großen Bildschirm anschaut. Auf dem Smartphone wird die Sidebar nach unten versetzt oder ganz weggelassen. Und schon klicken viele potenzielle Kunden einfach weiter.
Adresse und Öffnungszeiten müssen umso stärker ins Auge fallen, je eher Ihre Besucher sich spontan für einen Besuch entscheiden. Wer nach einem vertrauenswürdigen Notar sucht, wird eher nach Anfahrtshinweisen suchen als jemand, der einfach Appetit auf eine Currywurst verspürt.
Auch für die Sichtbarkeit bei den Suchmaschinen sind klar benannte Adressangaben auf Ihrer Website wichtig: So erhalten Google und Co. relevante Ortsangaben, die dafür sorgen, dass Ihr Unternehmen mit einem Ort verknüpft wird (auch wenn das alleine noch nicht reicht).
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Ihre Website muss auch mobil funktionieren
Lokal gesucht wird ganz oft von unterwegs oder im privaten Rahmen. Und das bedeutet: mit dem Smartphone oder dem Tablet.
Daraus wiederum folgt: Wenn Ihre Firmen-Website in der lokalen Suche erfolgreich sein will, dann muss sie mobil funktionieren, und zwar tadellos. Haben Sie Ihre Unternehmensseiten daraufhin getestet, und zwar idealerweise mit Android und iOS, mit kleineren und größeren Displays? Darstellungsmängel auf Mobilgeräten stellen nicht nur für potenzielle Kunden ein Hindernis dar. Auch Google bestraft non-responsive Sites: Bei Suchanfragen von Handys und Tablets erhalten Webpräsenzen, die nicht für solche Geräte optimiert sind, schlechtere Rankings und erscheinen – wenn überhaupt – weiter unten auf den Suchergebnisseiten für Mobilgeräte.
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Lokales Content-Marketing auf der eigenen Website
Ein zweiter Weg, um Ihren Webauftritt (und Ihre Marke) nachhaltig mit Ihrem Viertel, Ihrer Stadt oder Ihrer Region zu verbinden, sind entsprechende Inhalte: Nachrichten, Hinweise, Neuigkeiten oder Tipps, die den lokalen Bezug thematisieren.
Statische Texte: Wenn Ihnen nichts Besseres einfällt oder wenn es zu aufwendig und teuer ist, fortlaufend eigene Inhalte zu erstellen, können Sie natürlich einmal einen statischen Text mit Ortsbezug erstellen und den in die Seite einbauen (so wie hier zum Beispiel). Damit sprechen Sie dann allerdings eher den Google-Bot als menschliche Besucher an.
Verbindung zwischen dem eigenen Angebot und einem Ort: Viel besser funktioniert es, wenn Sie wirklich immer wieder etwas veröffentlichen, das Ihr Angebot und einschlägige lokale Bezugspunkte ins Rampenlicht stellt. Auch dazu ein Beispiel: Es ist garantiert kein Zufall, dass der Hochzeitsfotograf mehr als einmal das örtliche Standesamt in den Mittelpunkt stellt. Er sorgt somit für einen vorderen Platz in der Bildersuche auf Google, wenn man nach „Standesamt Freiburg“ sucht.
Noch besser – regelmäßige Beiträge mit Lokalbezug: Dieses kleine Hotel in Berlin-Schöneberg bringt sehr regelmäßig Tipps zu Gastronomie, Unterhaltung und Sightseeing-Optionen in seiner Nähe. Damit sind dann natürlich Ortsangaben nahe des eigenen Standorts verbunden – die ja auch Google mitbekommt. (Und die Gäste merken ganz nebenbei, dass sie vor Ort jede Menge Empfehlungen bekommen können und das Haus kein Kettenhotel von der Stange, sondern in sein Umfeld eingebettet ist.)
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Fotos aus der Region? Sagen Sie das dem Google-Bot.
Schloss Moyland zwischen Kleve und Kevelaer: eines der schönsten Ausflugsziele am gesamten Niederrhein (Foto: reginaspix, Pixabay).
Wenn Sie Fotos mit lokalem oder regionalem Bezug auf Ihrer Website verwenden, dann müssen Sie es Google auch mitteilen.
Dafür nutzen Sie das alt- und das title-Attribut. Diese Angaben müssen Sie nicht im Quelltext vornehmen, die Medienverwaltung etwa von WordPress und selbst Web-Baukästen machen das direkt möglich, größere Redaktionssysteme sowieso.
In unserem Beispiel könnte man etwa eintragen: <img src="" ... alt="Schloss Moyland, von vorn gesehen: Ausflugsziel am Niederrhein zwischen Kleve und Kevelaer." title=" Schloss Moyland zwischen Kleve und Kevelaer am Niederrhein" /> Wo es passt, sollten Sie solchen Fotos außerdem eine Beschriftung geben, die den Ortsnamen oder die Lokalität explizit benennt, so wie oben im Beispiel.
Und wenn das Foto nicht nur eine Sehenswürdigkeit aus der Umgebung zeigt, sondern auch noch ein Produkt aus Ihrem Haus, dann gehören Angebots- und Ortsbezeichnung in die Angaben.
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Lokale Suche via Social Media
So richtig klar lassen sich lokale Optimierung und die Nutzung von sozialen Netzwerken für Ihr Marketing gar nicht trennen.
Das liegt schon daran, dass die Vernetzungen, die soziale Netzwerke abbilden, zum Teil ja immer auch regionale Vernetzungen sind – klar hat man Facebook-Kontakte aus Übersee, etwa die Leute, die man im letzten Kanada-Urlaub getroffen hat. Aber ein großer Teil der Einträge aus der Freunde-Liste wird bei den allermeisten Nutzern aus der gleichen Gegend kommen – Kollegen, Nachbarn, Menschen aus dem gleichen Sportverein zum Beispiel. Und das bedeutet: Jeder gewonnene Fan auf Facebook bietet die Chance, das eigene Unternehmen auch in dessen lokalem Umfeld gezielt weiterzuempfehlen.
Ganz wichtig: Wenn Sie es noch nicht getan haben, sollten Sie Ihre Facebook-Unternehmensseite mit korrekten Standortdaten versehen (unter Info -> Seiteninfo bearbeiten -> Standort).
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Auch auf Facebook können Sie den Standort und die Öffnungszeiten Ihres Unternehmens angeben. Wenn Sie den bewussten Haken setzen, wird außerdem ein Kartenausschnitt auf Ihrer Unternehmensseite eingeblendet. Und vor allem kann der Eintrag nun über die mobile Funktion "in der Nähe" angezeigt werden.
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Außerdem unterbreitet Facebook Empfehlungen auch auf Basis einer regionalen Zuordnung, etwa bei Facebook Places. Dort bekommt man Geschäfte, Orte und Restaurants vorgeschlagen, die von den eigenen Kontakten besucht (das erkennt Facebook an den "check ins") oder empfohlen wurden.
Das alles nützt aber wenig, wenn Ihre Seite nicht auch fortlaufend Content bringt, der – zumindest immer wieder – den regionalen Bezug klarmacht. Das ist im Facebook-Feed nicht anders als auf Ihrer Unternehmens-Website.
Natürlich ist Facebook nicht das einzige soziale Netzwerk. Im Gegenteil: Es gibt so viele, dass wir sie hier auf keinen Fall alle besprechen können. Denn welches für genau Ihr Unternehmen relevant ist, hängt ja ganz von Ihren Kunden, deren Alter und Vorlieben und nicht zuletzt von Ihnen selbst ab.
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Instagram und Twitter: Lokales Marketing per Hashtag
Aber ein Tipp darf nicht fehlen: Man kann schlicht durch passende Hashtags auch zum Beispiel bei Twitter oder Instagram lokales Marketing unterbringen.
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Das ist die einfachste Art, auf Netzwerken wie Instagram oder Twitter lokales Marketing zu betreiben – immer den Ortsnamen als Hashtag mit einbinden.
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Außerdem können Sie im Instagram-Konto Ihres Unternehmens Kontaktmöglichkeiten und eine Anfahrtsskizze einblenden lassen, wenn Sie ihn in einen Business-Account umwandeln (in der App unter Einstellungen -> Konto -> In Business-Profil umwandeln).
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Solche Möglichkeiten gibt es auf sehr vielen sozialen Plattformen.
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Bewertungen und Kommentare: Im Auge behalten
Ob Google My Business, Bewertungsplattformen oder soziale Netzwerke – sie alle ermöglichen es Nutzern, Kommentare und Bewertungen zu hinterlassen.
Und das ist sehr gut so. Denn je mehr Bewertungen und Erfahrungsberichte Ihr Unternehmen erhält, desto überzeugender wirkt es. Im Prinzip jedenfalls.
Dass nicht alle Beurteilungen euphorisch ausfallen, ist okay. Dass gelegentlich ein Kunde meckert, muss noch nicht einmal die Außenwirkung grundsätzlich stören. Im Gegenteil: Es kann dafür sorgen, dass erst gar nicht der Verdacht aufkommt, die Beiträge seien manipuliert.
Was aber nicht passieren sollte, ist, dass Ihr Unternehmen auf die Reaktionen nicht reagiert. Und zwar ganz besonders bei kritischen Stimmen. Sie müssen sich also angewöhnen, die Bewertungen im Auge zu behalten und wenn nötig zu antworten.
Ansonsten gilt: Jede (positive) Erwähnung, zu der Sie Ihre Kunden bewegen können, bringt Ihr Unternehmen nach oben – in Bezug auf Google sogar im Wortsinn. Deshalb ist es sehr sinnvoll, sich zu überlegen, wie man Kunden mit dem nötigen Fingerspitzengefühl dazu bringt, ein Like oder eine Bewertung zu schenken. Wie das am besten geht, hängt davon ab, ob Sie lange und intensiv mit jedem Auftrag zu tun haben (dann kann man zum Schluss explizit noch einmal nachfragen, wie zufrieden der Kunde war, und dabei auf die Bewertungsmöglichkeiten hinweisen), oder ob Sie kleinpreisige Artikel an Laufkundschaft verticken (dann müssen Sie im Web selbst, auf der Verpackung o. Ä. um Bewertungen werben). Hauptsache ist, Ihre Seite erhält (überwiegend positives) Feedback
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Strategieüberlegung und Checkliste
Zum Schluss sollte noch ein Moment Zeit zum Überlegen sein, bevor Sie an die Arbeit gehen. Das Ziel lässt sich bekanntlich besser erreichen, wenn man es kennt …
Klar, Sie wollen mehr Kunden oder Interessenten aus dem regionalen Umfeld. Aber wen wollen Sie eigentlich genau auf Ihre Seite locken?
Aus welchem Umkreis sollen die Besucher kommen, die sie ansprechen wollen? 5, 15, 50 Kilometer? Das ist nicht nur wichtig dafür, welche Ortsbezeichnungen im Fokus stehen sollten. Diese Frage prägt auch die inhaltliche Strategie für die Website. Und denken Sie an das Beispiel mit dem Tierarzt in der Orts- und der Stadtteilsuche oben. Vielleicht haben Sie bessere Chancen, wenn Sie Ihren Claim nicht zu groß abstecken?
Gibt es nur einen Standort, der zählt, oder handelt es sich um mehrere Filialen? Im Falle eines einzelnen Standorts ist die Optimierung natürlich einfacher. Wenn viele Standorte präsentiert werden sollen, muss jeder eine eigene Seite bekommen – und diese Seiten müssen miteinander funktionieren, anstatt sich gegenseitig das Wasser (bzw. die Aufmerksamkeit) abzugraben. Dann wird auch das Gestalten des "Google My Business"-Accounts komplexer. In diesem Fall ist es vielleicht sinnvoll, sich einen Dienstleister zu holen, der lokales Online-Marketing auch auf Fortgeschrittenen-Niveau beherrscht.
Wie kommen Ihre Besucher (Kunden, Interessenten, Gäste, Mandanten etc.) zu Ihnen? Mit dem Auto, zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, allem davon? Eine Großstadt-Location, die vor allem Touristen anspricht, wird weniger Autofahrer anlocken als ein Outlet an einer Autobahnabfahrt. Entsprechend prominent müssen die passenden Anfahrtshinweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinterlegt werden.
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Entscheiden Ihre Kunden, Besucher oder Interessenten eher spontan, nach Ihrer Dienstleistung oder Ihrem Angebot zu suchen? Das wäre – zumindest teilweise – typisch für Gastronomie oder ein Wellness-Angebot. Oder handelt es sich um etwas, das man sich sehr genau überlegt, abwägt und bei dem man auch den Anbieter entsprechend sorgfältig aussucht? Das ist vermutlich der Fall, wenn man einen Steuerberater oder Anlageberater braucht. In beiden Fällen kann der Standortfaktor große Bedeutung für Interessenten haben. Man muss sie aber auf der Landing Page ganz unterschiedlich ansprechen. Bilder sind zum Beispiel viel wichtiger, wenn jemand spontan überzeugt werden will. Für eine langsam reifende Entscheidung sind solide, ausführliche Informationen gut. Und in jedem Fall sind Referenzen ein Vorteil.
Haben Sie Fotos in der richtigen Auflösung und Größe parat? Sind gute und passende Motive dabei? Ist die Qualität zufriedenstellend?
Haben Sie sichergestellt, dass Ihre Adressangaben, Firmenbezeichnungen, Telefonnummern und sonstigen Kontaktangaben korrekt und einheitlich sind?
Kurz gesagt: Überlegen Sie sich, wo Sie hinwollen und bereiten Sie sich vor. Aber lassen Sie sich nicht abschrecken von komplizierten Eingabemasken und fummeligen Formularen. Die Mühe lohnt. Gute Kunden findet man ganz in der Nähe. Auch per Internet.