Produktives Querdenken

Wie Sie aus alten Gehirnwindungen frische Ideen zapfen

Brauchen Sie neue Ideen? Haben Sie den Eindruck, dass Sie sich nur noch im Kreis drehen? Erfolgsrezepte gibt es viele. Anstatt gute Ratschläge zu geben, wollen wir Sie zum produktiven Querdenken einladen.

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Brauchen Sie neue Ideen? Haben Sie den Eindruck, dass die alten Methoden nicht mehr greifen oder dass Sie sich nur noch im Kreis drehen? Erfolgsrezepte gibt es viele. Anstatt gute Ratschläge zu geben, wollen wir Sie zum produktiven Querdenken einladen - mit ein paar Anregungen, um aus den alten Gehirnwindungen frische Ideen zu zapfen.

Prinzip "Gelassenheit"

Es gibt, auch wenn das ironisch klingt, durchaus bewährte Prinzipien, um zu neuen Ideen zu kommen. Drei davon möchten wir hier nennen. Bei allen drei Aspekten geht es um Gelassenheit - darum, Ideen entstehen zu lassen:

  • Entspannung

    Gehen Sie ohne Verkrampfung ans Werk. Versuchen Sie gezielt, den äußeren Druck zu vergessen. Entspannung und Wohlgefühl sind viel bessere Ratgeber, um auf neue Ideen zu kommen, als Sorgen um Deadlines oder Kennzahlen.

    Wie oft haben Sie schon von genialen Ideen gehört, die unter der Dusche oder bei einem Ausflug aufs Land entstanden sind - in Momenten, in denen "Probleme lösen" gar nicht auf der Tagesordnung stand? Ob Sie nun Ihren geistigen Energien am besten freien Lauf lassen können, wenn Sie ihre Hände im Fahrtwind spüren, einen Waldlauf machen oder Unkraut jäten - geistiges und körperliches Relaxen bringt Sie weiter.

  • Unbekümmertheit

    Ignorieren Sie zur Abwechslung einmal alle Regeln der Vernunft. Wenn Ihnen die zündende Idee auf den vertrauten Pfaden des Denkens nicht begegnet, ist es vielleicht an der Zeit, sich einfach mal querfeldein zu schlagen. Fragen Sie einen Vierjährigen, wie Sie zur Problemlösung vorgehen sollen. Oder verwenden Sie bei der Lösungssuche Tarotkarten. Machen sie sonst irgendetwas "Unsinniges". Natürlich werden Sie so keine fertig formulierte Lösung finden. Aber vielleicht kommen Ihnen unerwartete Einfälle - der Anfang einer Idee.

  • Impulsivität

    Wenn Sie ständig "Nach-Denken", werden Sie nie ein "Vordenker". Erlauben Sie sich, ohne Zensur zu denken. Lassen Sie Ihre Gedanken von der Leine und ganz nach eigenem Willen hin und her hüpfen. Schnelle Gedankensprünge können prima Ideen hervorbringen. Zapfen Sie Ihren "Stream of Consciousness" an: Halten Sie nicht am Problem und an gewohnten Argumenten fest, sondern lassen Sie sich von dem überraschen, was Ihnen einfällt, wenn Sie Ihr Denken ohne vorgegebene Richtung treiben lassen.

Natürlich sind das alles sehr allgemeine Vorgaben. Aber das es ist nun einmal so: Die frischen Ideen müssen aus Ihrem eigenen Kopf kommen. Trotzdem: Ein paar konkretere Methoden zur Ideenfindung haben wir schon noch für Sie: Wir nennen Sie "Tabula Rasa", "Perspektivenwechsel" und den "Zeit-Raum-Sprung".

Tabula Rasa

Machen Sie reinen Tisch, um mit dem Denken neu anfangen zu können. Denken Sie sich das Problem, das sie eigentlich lösen wollen, einfach weg. Mit ihm sollten Sie auch den gesamten Kontext, in dem Sie es sonst immer betrachten, außer Acht lassen. Denken Sie also nicht an die fehlenden Kunden, die Mängel Ihrer jetzigen Dienstleistung oder die Frage der Produktentwicklung.

Fragen Sie stattdessen positiv: Was würden Sie am liebsten machen? Was können Sie am besten? Wo oder wann kommt das Gefühl von Glück und Stimmigkeit auf? Versuchen Sie, von der positiven Seite her Szenarien zu entwicklen. Anschließend können Sie überlegen, was davon nutzbar ist, ob und wie sich diese Szenarien mit Ihrer Situation in Verbindung bringen lassen.

Perspektivenwechsel

Ein einfach umzusetzender Tipp - der jedoch erstaunlich selten wirklich angewandt wird: Fragen Sie Fachfremde, fragen Sie Menschen, die nicht der angestrebten Zielgruppe entsprechen. Leute aus Ihrem Sportverein, Zufallsbekanntschaften in der Bahn oder die Kollegin aus einer anderen Abteilung, die Sie immer in der Raucherecke treffen. Meistens können Sie sicher sein, dass die Befragten sich mit der Antwort durchaus Mühe geben werden - um Rat gefragt zu werden schmeichelt ja nicht zuletzt der Eitelkeit.

Auch hier geht es nicht um fertige Rezepte, sondern um das kreative Querdenken, darum, den Pfad der Folgerichtigkeit und der Linearität zu verlassen. Natürlich haben die Befragten keine Ahnung von den speziellen Sachproblemen, um die es Ihnen geht - aber gerade deshalb sind bei Ihnen auch keine Denkverbote oder Gewohnheitsmuster aktiviert. Sie dürfen nur selbst nicht zu schnell mit Standard-Gegenargumenten bei der Hand sein, sonst verpassen Sie Ihre Chance.

Der Zeit-Raum-Sprung

Verlassen Sie in Gedanken Ihre derzeitigen Zeit-Raum-Koordinaten. Versetzen Sie Ihr bisheriges Produkt in eine andere Zeit, in ein fernes Land oder gleich beides auf einmal. Vielleicht fallen Ihnen dann Fälle ein, in denen jemand sich zwar in einer ganz anderen Situation, Zeit, an einem anderen Ort und vielleicht gar nur in einer Geschichte befand - aber mit einem ähnlich gelagerten Problem konfrontiert war.

Wenn das für Sie wie Unsinn klingt, dann erinnern Sie sich doch mal an den Makedonierkönig Alexander: Sein Problem war der Gordische Knoten - und seine Lösung wurde zum Synonym und Inbegriff für produktives Querdenken. Das Schwert als Lösungsmittel werden Sie wohl kaum übernehmen können - die Einstellung, die dahinter steht, hingegen sehr wohl!

Fazit

Zugegeben, Patentrezepte können wir Ihnen keine nennen. Wohl aber Patent-Zutaten: Gelassenheit und Mut. Entspannen Sie Ihr Denken und gönnen Sie ihm etwas Auslauf nach eigenem Gusto. Sie werden überrascht sein, was es alles mit nach Hause bringt. Produktives Querdenken ist nämlich gar keine Frage der Methoden - sondern der Einstellung.

Kreativer werden

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