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Die Einrichtung der Büroräume von akademie.de wirkte provisorisch: Offene Bücherregale hier, kleine Sitzgruppen dort und dazwischen einige Pflanzen, die wie wild gestreute Farbtupfer wirkten. Von einer einheitlichen Struktur konnte keine Rede sein. Bis Umani Becker kam. Die Feng-Shui-Beraterin entwarf einen neuen Raumplan und gab dabei praktische Tipps, die auch die Skeptiker in der Firma überzeugten.
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Als studierte Betriebswirtin waren die Karten für eine Karriere in der Wirtschaft gut. Doch Umani Becker (39) ging einen anderen Weg: Statt Wirtschaftszahlen und Marktanalysen auszuwerten, berechnet sie als Feng-Shui-Beraterin die Energieströme und Himmelsrichtungen von Wohnungen und Büroräumen. Eine solide Ausbildung unter anderem beim Feng-Shui-Meister Joseph Yu ebnete ihr den Weg. Seither setzt die Berlinerin die traditionellen Methoden und Techniken der chinesischen Raumgestaltungslehre erfolgreich in die Praxis um. Innenräume werden in Harmonie mit der Umgebung gebracht. Ihr Leitgedanke: "Ich verstehe meine Arbeit als Kommunikation zwischen Mensch und Raum."
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Umani Becker
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Von Sinn und Wirkung einer Feng-Shui-Beratung konnte sich jetzt akademie.de selbst überzeugen. Mit einem Kompass ausgerüstet, erschien Umani Becker im Büro und brachte Ordnung ins Chaos. Dabei warf sie nicht nur alte Sitzordnungen über Bord, sondern auch die Vorurteile einiger Mitarbeiter. Ihre praktischen Feng-Shui-Tipps sind auch für den Heimbedarf nützlich.
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Ecken und Kanten
Bei einem Menschen sind sie Teil der Persönlichkeit. Bei Feng Shui stören sie aber nur: die Ecken und Kanten. Im Eingangsbereich sollte sich kein Tisch befinden, dessen scharfe Kante auf den Bewohner zeigt. Dann sollte der Tisch so umgestellt werden, dass die Spitze nicht mehr zur Tür gerichtet ist. Ist kein Platz für eine Umstellung vorhanden, kann auch eine Zimmerpflanze davor gestellt werden.
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Im Allgemeinen sollte der Eingangsbereich klar gestaltet sein. Schließlich soll die Wohnung oder das Büro einladend wirken und den Besucher nicht gleich mit zu vielen Möbelstücken erdrücken. Aus praktischen Gründen neigen viele dazu, den Flur des Eingangs als Stauraum zu nutzen: Wasserkisten, Bücherregale oder der Staubsauger finden dort Platz. Ist dies nicht zu vermeiden, sollten die Gegenstände zumindest verdeckt werden. Oft reicht ein Vorhang oder ein Rollo. Gerade bei Bücherregalen kann ein Stück Stoff viel bewirken: Den Vorhang einfach an der obersten Leiste festmachen und schon wird aus dem offenen Regal ein geschlossener Schrank.
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Topf und Blume
Pflanzen mit runden Blättern sind harmonischer als spitzblättrige Gewächse - solche Feng-Shui-Weisheiten findet man häufig in den Illustrierten. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Beispielsweise kann eine Palme mit spitzen Blättern durchaus aufgestellt werden, solange die gesamte Form der Pflanze rund ist.
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Eines sollte man allerdings im Hinterkopf behalten: Pflanzen gehören in die Natur und nicht in geschlossene Räume. Sie sollten von daher nur sporadisch eingesetzt werden. Für welche man sich entscheidet, sollte gut überlegt sein: Das so genannte Fensterblatt (Monstera Deliciosa) kann man kostengünstig in Baumärkten und Blumenläden kaufen, ist aber alles andere als Feng-Shui-gerecht. Schon der lateinische Name Monstera lässt gruselige Assoziationen wach werden. Auch die Form der Blätter mit ihren typischen Einschnitten ähnelt einer Hand, die nach etwas greift. Das sorgt für Unruhe und Disharmonie.
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Weniger bedrohlich wirken hingegen Bonsai-Bäume. Aber auch die haben in geschlossenen Räumen nichts zu suchen. Ursprünglich waren die Zwerggewächse für die chinesische Gartenkunst gedacht. Sie standen draußen, wurden geformt, geschnitten und klein gehalten. Für Innenräume sind Bonsai-Bäume eher nachteilig. Nach Feng Shui mindern sie die Steigerung und das Wachstum des Reichtums, Glücks und der Harmonie.
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Achsen und Aussichten
Die Anordnung der Möbel im Raum verlangt viel Feingefühl. Dabei spielen die Himmelsrichtungen und der Energiefluss eine zentrale Rolle. Feng-Shui-Berater arbeiten hier mit dem Prinzip der Fliegenden Sterne. Dabei wird der Grundriss mithilfe einer speziellen Tabelle in viele kleine Bereiche eingeteilt, die dann in ein Gleichgewicht gebracht werden. Dieses Prinzip ist sehr komplex und erfordert viel Know-how.
Für Laien gibt es einige einfache Grundregeln: Zwischen Tür und Fenster sollte kein Bett stehen. In diesem Bereich ist der Energiestrom sehr stark und führt zu Unruhe.
Auch im Arbeitsraum sollte ein Gleichgewicht vorherrschen. Um konzentriert arbeiten zu können, ist eine richtige Platzierung des Schreibtisches nötig. Sitzt jemand mit dem Rücken zur Tür, ist kein Schutz vor den zirkulierenden Energieströmen vorhanden. Hier helfen Trennwände, die den Arbeitsbereich abschirmen. Nicht immer muss dafür Geld ausgegeben werden. Kleine Schränke, die im Raum herumstehen, werden übereinander gestapelt. So entsteht eine Wand.
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Sitzgruppen sollten in einer einheitlichen geometrischen Form zusammengefügt werden oder entlang einer Achse angeordnet sein. Dadurch schafft man Platz und Ordnung.
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Kleine Handgriffe mit großer Wirkung
Kleine Details wie lose herabhängende Gardinen oder offene Schubladen lassen den Raum unordentlich aussehen. Nur einige Handgriffe reichen, um dem entgegenzuwirken.
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Wer ein Buch aus dem Schrank nimmt, sollte es danach auch wieder an seinen Platz stellen. Türen und Schubladen nach dem Öffnen gleich wieder zumachen und Gardinen ordentlich zur Seite ziehen - das sind die Handgriffe, die mehr Ordnung schaffen. So kann der Energiestrom besser fließen. Mit ein bisschen Disziplin kann man Feng Shui im Alltag integrieren und auf einen langfristigen Erfolg hinarbeiten.