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Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie für Ihren Laden nur so wenig Facebook-Likes bekommen, während sich Konkurrenten vor Fans offenbar gar nicht mehr retten können? Und das, obwohl Sie keine nennenswerten Unterschiede im Vorgehen, Produkt, Informationspolitik oder Ansprache sehen. Möglicherweise ist die Antwort einfacher als Sie glauben: Facebook-Likes und Facebook-Fans gibt es paketweise bei Dienstleistern zu kaufen.
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Digitale Sweatshops: Likes von Facebook-Fans über "Clickfarms" in Bangladesh und anderswo
Ein internationales Klick-Produktionszentrum für Facebook-Likes und weitere Social-Media-Kostbarkeiten zu besonders günstigen Preisen ist Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesh. Wer etwas Englisch beherrscht, kann z.B. bei Shareyt.com Likes, Fans, Shares, Follower, Event-Joiner und mehr für Dienste wie Facebook, Twitter, Google+, PinInterest und Youtube online kaufen.
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Dem Guardian zufolge operieren Klickfarms wie Shareyt.com mit "Klicksklaven": In Online-Klicknetzwerken organisiert, erhalten sie 1 US $ für 1.000 Facebook-Likes für das stupide Klicken auf vorgegebene Like-Buttons. Nach dem Guardian machen durchaus namhafte Firmen mit, z. B. Coca Cola. Dabei ist Shareyt.com wohl eher ein kleinerer Laden im Facebook-Like-Geschäft. Die Internet-Suche nach Wortkombinationen wie „Buy Like Buttons“ oder „Buy Facebook Fans“ bringt bei Anbietern reiche Beute.
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Aber wie funktioniert das Verfahren konkret? Der britische Fernsehsender Channel IV ließ sich zunächst zu Demonstrationszwecken eine Facebook-Seite für Zucchini-Promotion aufbauen. Danach besorgte sich der Sender bei Shareyt.com tausend Facebook Likes für umgerechnet etwa 12 €. Die Produktionszeit betrug vier Stunden. So einfach war das.
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Internationale oder einheimische "Likes"?
Facebook-Like-Kaufpakete gibt es in verschiedenen Preiskategorien: Besonders preisgünstig ist der Einkauf von Fans und Likes aus armen Ländern. Exklusiver (und teurer) sind Likes aus Deutschland und anderen europäischen Ländern, aber auch aus den USA, Kanada und Australien. Manche Dienstleister ermöglichen eine Auswahl nach sozialdemografischen Kriterien wie Region, Alter und Geschlecht. Die Marktpreise hierfür sind gar nicht so hoch - für unter 40€ erhält man 5000 Likes.
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Für deutschsprachige Facebook-Seiten ohne internationalen Auftritt könnten eingekaufte internationale Facebook-Likes unglaubwürdig wirken und somit kontraproduktiv sein. Wer sich überhaupt auf solche Marketing-Tricks einlassen will, sollte daher sicher sein, dass die eingekauften Likes und Fans überwiegend aus Deutschland und deutschsprachigen Ländern stammen.
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Jeder kann sich per "Facebook Like Check" vom Stern die Verteilung der Likes einer Facebook-Seite nach Herkunftsland zeigen lassen. Wenn Sie z.B. damit die Facebookseite von Exkanzler Helmut Schmidt mit der von Kanzlerin Merkel vergleichen, werfen die Ergebnisse Fragen auf. Auf der Seite facebook.com/schmidt.helmut stehen deutsche Likes auf Platz 1 (über 91% aller Fans), Österreich folgt auf Platz 2, dann die Schweiz auf Platz 3. Erst dann kommen die Fans aus anderen Staaten. Für Besucherstatistiken deutschsprachiger Webseiten ist das eine typische Verteilung. Bei der Fanpage der Kanzlerin www.facebook.com/AngelaMerkel dagegen ist Deutschland nur mit 64% aller Fans auf Platz 1. Albanien dagegen liegt mit nur 2,8 Millionen Einwohnern liegt auf Platz 5 und Österreich mit 8,5 Millionen deutschsprachigen Einwohnern nur auf Rang 9. In der Like-Länderliste von Helmut Schmidts Fanpage taucht Albanien hingegen gar nicht auf. Und Rumänien liegt beim Altkanzler auf Platz 35, bei der Kanzlerin jedoch auf Platz 3 gleich nach den USA auf Platz 2. Und selbst aus Serbien oder Tunesien kommen bei der Kanzlerin mehr Likes als aus Österreich.
Neben dem Problem mit der Glaubwürdigkeit bergen gekauften Likes weitere Risiken:
Um den Kunden vom Erfolg einer Webmarketing-Kampagne besser zu überzeugen, könnte eine beauftragte Agentur sehr leicht über gekaufte Facebook-Fans den Wert der Kampagne verfälschen. Eine "Erfolgsstory" wird inszeniert, die es gar nicht gibt. Geschieht diese Inszenierung ungeschickt und überzeugt die Länderherkunft der Likes nicht so richtig, entstehen dem Kunden sogar Imageschäden.
Da es oft keine Identitätsprüfung bei dem Einkauf von Social Media Likes/Fans/Followers etc. gibt, können skrupelose Konkurrenten ihre Wettbewerber vorführen: Zunächst überschwemmt er sein Wettbewerber mit gekauften Likes, um sie etwas später auffliegen zu lassen. Beschweren kann er sich auch über die „Petz-Seiten” von Facebook. Solche "Wettbewerbsstrategien" sind natürlich illegal.
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Ist es legal Facebook-Likes zu kaufen?
Aber wo zieht man beim Fan-Einkauf-Verfahren die Grenze zwischen Legalität und Illegalität? Juristen argumentieren: Der Kauf von Facebook-Likes für die eigene Facebook-Seite ist legal und nicht wettbewerbswidrig. Um die rechtliche Würdigung dieses Problems zu begreifen, muss man zunächst etwas ausholen.
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Landgericht Hamburg: Keine Wettbewerbsverletzung bei Klickzwang auf Like-Button um an Online-Gewinnspiel teilzunehmen
Im Urteil LG Hamburg v. 10.01.2013 Az. 327 O 438/11 stellte das Landgericht Hamburg klar, es sei keineswegs wettbewerbswidrig, wenn Internet-Nutzer zunächst eine Facebook-Seite "liken" müssen, um an einem Online-Gewinnspiel teilzunehmen. Das Gericht hatte die Klage des Verbraucherschutzverbandes abgewiesen. Der Verband meinte, durch solche Praktiken würden die Verbraucher irregeführt. Das Landgericht sah im Setzen von Likes jedoch nur eine allgemeine Interessensbekundung oder Gefallensäußerung. Die Richter erklärten, sie seien selbst Facebook-Nutzer. Sie würden hier aus eigener Erfahrung urteilen.
Das Urteil des LG Hamburg führte bei Juristen zu einer Änderung der Rechtsauffassung bezüglich des Facebook-Likes-Shopping. Rechtsanwalt Schwenke z.B. argumentiert: Wenn es erlaubt sei, die Teilnahme an Gewinnspielen vom "Liken" einer Facebookseite abhängig zu machen, dann müsse es auch zulässig sein, die "Likes" gleich direkt zu kaufen. In beiden Fällen würden "Gefällt mir"-Klicks vergütet. Beim Liken für's Gewinnspiel werde über die eingeräumte Gewinnchance vergütet, beim Kauf-Like über kleine Centbeträge je Like. Die Rechtsanwälte Kaumanns und Wießner kommen zu einer ähnlichen Bewertung.
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Jetzt kann die Like-Spamwelle losgehen: Gewinnspiele und die Facebook-AGB
Nach dem Urteil des LG Hamburg im Januar 2013 und der Aufweichung der Facebook-Promotion-Richtlinien im August 2013 kann die Like-Spamwelle auf Facebook richtig losgehen. Wer zur Akquisition von Likes & Fans Gewinnspiele einsetzen will, findet hier mehr Infos sowie Verweise auf die laxen Facebook-Richtlinien und -Nutzungsbedingungen. Zusätzlich ist dringend das deutsche Wettbewerbsrecht für Gewinnspiele zu beachten. Einfacher lässt sich der direkte Kauf von Facebook-Likes umsetzen.
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Checkliste für den Kauf von Facebook-Likes
Auch wenn Juristen argumentieren, gekaufte Facebook-Likes seien nicht wettbewerbswidrig, und offenbar viele Firmen für's eigene Online-Marketing Facebook-Likes kaufen, sollte man damit vorsichtig umgehen. Denn sollte tatsächlich mal ein Fan-Paketkauf rauskommen, ändert die Rechtslage nichts daran, dass ein kleiner imageschädigender Shitstorm im Netz oder in den sonstigen Medien entstehen könnte. Auch wenn beim Like-Zwang zur Gewinnspielteilnahme auch nichts anderes passiert als Likes zu kaufen. Wer Likes für die eigene Facebook-Fanpage trotzdem kaufen möchte, sollte ein paar Punkte beachten:
Likes und Fans für eine deutschsprachige Webseite sollten vorwiegend aus Fans mit Adresse und IP-Adresse aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz bestehen. Wer Suchwort-Kombinationen „Facebook Likes kaufen“, „Deutsche Facebook Likes kaufen“ oder „Facebook Fans kaufen“, usw. in Suchmaschinen, z.B. Startpage.com eingibt, kann sich in der Suchergebnisliste Anbieter aussuchen und kontaktieren, die aus Deutschland sind (Kontaktseite und Impressum prüfen).
Es ist besser mit einem Anbieter zusammenzuarbeiten, der soziodemografische Auswahloptionen der Facebookfans (Altersgruppe, Region, etc.) bereitstellt. Schließlich ist es plausibler, wenn die Likes mit dem realen Kunden-Profil des eigenen Webauftritts harmonieren.
Nehmen Sie nicht gleich zu große Schlucke aus der Like-Pulle. Zigtausende internationale Likes für einen bescheidenen unbekannten Online-Auftritt könnten womöglich eher Zweifel säen als Besucher motivieren.
Wenn auf der eigenen Facebook-Seite bisher wenig los war, sollte man eine allzu steile Fan-Wachstumskurve vermeiden. Versiertere Facebook-Like-Anbieter bieten ein abgestimmtes Vorgehen an. Die Zahl der Likes wird langsam und kontinuierlich über einen längeren Zeitraum erhöht - bis das Auftragsvolumen abgearbeitet ist. Ein steileres Fan-Wachstum wäre aber dann plausibel, wenn der Fankauf zusätzlich durch Marketingaktionen, z.B. Gewinnspiele begleitet wird.
Man kann zunächst an mehrere Like-Paket-Lieferanten nacheinander kleine Aufträge vergeben. Danach wird über das weitere Vorgehen entschieden. Setzen Sie zur Kontrolle Werkzeuge wie „Facebook Like Check" ein, um sicherzustellen, dass es wirklich um plausible "Fans" geht.
Es könnte ratsam sein eine Internet-Marketingagentur dazwischen zu schalten. Sollte tatsächlich herauskommen, dass man für die eigene Kampagne Facebook-Likes u.ä. eingekauft hat, kann man dann ähnlich wie Obama argumentieren, der von der Ausspähung des Handys der Kanzlerin ja auch nichts wusste. Oder Sie können sich später mit dem schlauen Satz der Kanzlerin entschuldigen: „Das Internet ist für uns alle Neuland“. Da hat doch mal wieder die Agentur alles vermasselt. Allerdings müssen Sie auch die Agentur kontrollieren, dass sie wirklich in Ihrem Sinne arbeitet und nicht übers Ziel hinausschießt, nur um die "Erfolgsbilanz" der Kampagne zu erhöhen.
Kaufaktionen von Likes & Co. generieren Synergieeffekte, wenn man sie mit anderen Marketingaktionen koppelt. Davon wird in diesem Forum berichtet. Der Kauf von Likes usw. wird hier gewissermaßen als Anmachholz für den Kaminofen genutzt.
Vorsicht vor Email-Spam mit Social-Media-Platzierungsangeboten wie: „Das große Facebook-Werbepaket mit 150 neuen Facebook-Fans als Inklusiv-Geschenk“. Auf meinem Mailkonto bei akademie.de landen regelmäßig solche Spam-E-Mails für einen angeblichen Facebook-Auftritt für den Mittelstand, die mit dem seltsamen Impressum http://www.impressum.cc mit Schweizer Adresse einer Privatperson versehen sind. Die Spamintensität lässt vermuten, dass man leider einige Mittelständler mit derartigem Werbe-Spam-Müll gut abmelken kann. Näheres zur Mittelstandkampagne erläutert ein wunderbarer Ätz-Kommentator unter Bezug auf seine eigene Gammelfleisch-E-Mail-Adresse.
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Paketpreise für internationale und nationale Likes von Facebook-Fans
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Achtung! Folgende Nennungen sind mit keiner eigenen Empfehlung verbunden.
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Über die Suchmaschine Startpage fand ich unter der Suchwortkombi „Ebay Facebook Likes kaufen“ gleich einen guten Überblick über das Preisspektrum für Likes. Die nachstehenden Beispiele bedeuten keineswegs Empfehlungen. Achten Sie bei Ihrer Wahl auf die bisherigen Bewertungen jeweiliger Ebay-Shops für Facebook-Likes (die man übrigens auch faken kann). Ein Angebot von keymandeluxe*de bietet beispielsweise 50.000 internationale Likes zum Festpreis von netto 330,00 € (Stand 04.11.2013). Mit weniger als 3.000 € könnte man also schon 450.000 Fans bekommen und damit die Facebook-Fanzahlen der Kanzlerin toppen.
Das Preisparkett für die deutschen Varianten bezahlter „Rent a Facebook Fan”-Communities wird auf Ebay unter Ebay-Suchwortkombination: „Deutsche Facebook Likes“ freigegeben. Spike-marketing bietet beispielsweise deutsch lokalisiert 100 Likes für 5,90 € an, 1.000 Likes für 49,90 € und 10.000 Likes für 290,00 €.
Mehr Like-Paket-Angebote für deutsche Fans finden sich natürlich außerhalb von Ebay über die allgemeine Internetsuche nach „Facebook Likes kaufen“, „Facebook Fans kaufen“, usw. Hier finden Sie auch anspruchsvollere Anbieter, die eine zielgruppenorientierte Auswahl von Facebook-Fans anbieten. Das kostet erneut etwas mehr. Hier ein paar unverbindliche Orientierungsbeispiele, die weder als Wertung noch als Empfehlung zu verstehen sind (Stand 11/2013):
Paidlikes.de verlangt 75,00 € pro 1.000 Likes. Und Facebook-Likes-Kaufen.Info bietet 500 Likes für 45,99 €. Und bei Fanbuy.de kosten soziodemografisch selektierbare deutsche Likes 39,99 € je 500 Fans.
Viele Anbieter bieten nicht nur Facebook-Likes, sondern auch Unterstützung für Google+, Youtube-Videos und Twitter an.
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Illegale Facebook-Likes mit gekaperten Facebook-Nutzerkonten
Neben den Vermittlungsplattformen der Facebook-Like-Anbieter, auf denen echte Facebook-Mitglieder gegen Geld auf vorgegebene Likebutton-Folgen klicken, existieren noch weitere Methoden, um Likes zu generieren. Die sind allerdings eindeutig illegal. Zur systematischen Unterminierung unserer Hardware-, Software- und Netzwerk-Sicherheitsstandards im Internet gibt die NSA bekanntlich jährlich 250 Millionen Dollar aus. Da bleibt der Erfolg nicht aus: Aufgrund von Sicherheitsmängeln wird weltweit ständig eine riesige Zahl von Rechnern mit Malware infiziert. Beispielsweise kreiert man Webseiten mit Links und Bildern, die Nutzer zum Klicken animieren (z.B. Spiele, Pokersites, Pornos). Klickt der ahnungslose Nutzer drauf, stürzt plötzlich sein Browser ab. Beim Neustart installiert sich ein Computervirus auf dem PC. Jetzt kann der Botnet-Betreiber den Rechner des PC-Nutzers aus der Ferne steuern und beispielsweise dessen digitale Identität übernehmen. Eine Dokumentation des Fernsehsenders Channel 4 stellte eines der Opfer vor, der sein Facebook-Konto fast nie genutzt hatte. Durch Identitätsklau wurden über diesen Facebook-Account insgesamt 4.787 Facebook-Likes gesetzt. Für Facebook sieht das natürlich so aus, als würde das angemeldete Facebook-Mitglied die Likes vergeben.
Der Sicherheitsexperte James Lyne erläuterte in der genannten Channel 4 Sendung, dass ein Botnet oft hunderte gefälschter Facebook-Mitgliederkonten auf den kontrollierten Fremd-PCs einrichtet. Diese virtuellen Facebook-Zombies auf gehackten Rechnern seien sehr schwer für Facebook zu erkennen. Auch die Zombies können „Fans” werden und Facebook-Likes vergeben. Der PC-Besitzer merkt nichts von den Umtrieben auf seinem Rechner. Das Facebook-Konto des PC-Nutzers wird ja nicht angefasst. Hierzu meint Lyne: „Ich vermute, dass hier unglücklicherweise so viele Personen ins illegale Marketing verstrickt sind wie Personen, die das legal tun.” Nach der Huffington Post, schätzt Facebook selbst ein, dass es sich im 4. Quartal 2012 um 76 Millionen Fake-Accounts handelt. Wenn es nach Expertenmeinung viele virtuelle Facebook-Zombies gibt, die nur schwer aufzudecken sind, dürften die wirklichen Zahlen noch höher liegen.
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Und wo bleibt die Moral?
Während meiner Recherche fand ich Forumsbeiträge, die auf das moralische Problem bei gekauften Facebook-Fans und Likes hinwiesen, weil man die Nutzer doch in die Irre führe.
Allerdings finde ich es schwierig, Facebook überhaupt mit moralischen Maßstäben zu messen. Wer die Recherche im „Rolling Stone“-Magazin über die Anfänge von Facebook liest, versteht, warum viele von damals Zuckerberg als Oberarschloch („grade-A asshole“) bezeichneten. Lug und Trug scheint zu Facebook zu gehören wie die Ente auf den See. So erklärten die New York Times und Coca Cola, sie seien von Zuckerberg belogen worden. 2011 wurde aufgedeckt, dass Facebook eine E-Mail-Kampagne an Journalisten und Blogger gegen Google finanzierte, um Google Datenschutzverletzungen zu unterstellen.
Jeder bei Facebook darf spontan per Klick ja nur liken, kann aber nicht spontan ebenso disliken oder nur auf etwas hinweisen. Praktisch wird dann der Like-Button dafür benutzt, um schnell auf etwas hinzuweisen - auch ohne es zu lieben. Als Facebook-User haben die Richter vom Landgericht Hamburg das schon gewusst und darauf erkannt. Denn schon jeder Klick auf den Like-Button selbst generiert einen Fake-Like. Es handelt sich um einen fehlettiketierten Aufmerksamkeitshinweis.
So gesehen finde ich, dass gekaufte Facebook-Likes und Fans einfach perfekt zu Facebook passen: Facebook ist ein Ort, wo naiven Nutzern die eigenen persönlichen Daten (und die ihrer Freunde) gegen bunte digitale Glasperlen eingetauscht werden. Und wenn ich mal vor mich hinträumen darf: Je mehr Facebook mit Fake-Likes und Fake-Fans vollgemüllt wird, desto schneller wendet sich hoffentlich das Publikum von der Facebook-Falle wieder ab und findet einen besseren Platz und bessere Wege sich auszutauschen.